Düsseldorf. . Ausgerechnet der Karneval soll ins Visier der Stasi geraten sein. Laut einem Medienbericht spionierte ein Agent namens „Hermann“ 1988 die Düsseldorfer Karnevalisten aus. Sein angebliches Ziel: Anwerbung neuer Agenten.

Die Staatssicherheit der DDR (Stasi) soll auch den Düsseldorfer Karneval ausspioniert haben. Das berichtet die Düsseldorfer Ausgabe der „Bild“-Zeitung unter Berufung auf Unterlagen der Birthler-Behörde. Demnach soll sich ein Agent mit dem Decknamen „Hermann“ das Vertrauen von Mitgliedern des Düsseldorfer Karnevalsvereins „Gerresheimer Bürgerwehr“ und der „Jungen Union“ erschlichen haben.

Der Agent gab sich offenbar als Geschäftsmann aus dem britischen Hastings aus. Ziel des Spionage-Angriffs: Abschöpfen von „operativ interessanten Informationen“ und Anwerbung neuer Agenten. Der Spion soll die Karnevalisten fotografiert, ihnen Decknamen verpasst und Personendossiers angelegt haben.

Über einen Funktionär der Bürgerwehr berichtete „Hermann“ später laut „Bild“ an seinen Vorgesetzten: „Sein Gesicht wirkte etwas verquollen und unausgeschlafen.“ Beim Karnevalsumzug 1988 soll sogar ein Düsseldorfer Hobbyfilmer im Auftrag der Stasi mitgefilmt haben. Der glaubte allerdings, der Film sei für einen kulturinteressierten Schweizer Geschäftsmann bestimmt.