Hamburg. .
Neue Vorwürfe gegen den scheidenden HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher. Der Banker soll lauf Medienbericht „Bilanzkosmetik“ betrieben haben. Das könnte ihm seine Millionenabfindung kosten.
Der scheidende HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher muss nach Informationen des „Spiegel“ um seine bereits ausgehandelte Millionen-Abfindung bangen. Ein von den Landesregierungen Hamburg und Schleswig-Holstein in Auftrag gegebenes Gutachten zu möglichen Pflichtverletzungen durch Vorstandsmitglieder der HSH Nordbank belaste den umstrittenen Manager schwer, berichtet das Magazin. Im Zusammenhang mit den dubiosen „Omega“-Geschäften 2007 habe Nonnenmacher seine Pflichten verletzt; er sei seiner „Überwachungsverantwortung“ nicht im erforderlichen Maß nachgekommen.
Als damaliger Finanzvorstand habe Nonnenmacher „die fehlerhafte Bilanzierung“ der Geschäfte, die in der Bilanz 2008 zu Verlusten in Höhe von rund 500 Millionen Euro führten, erkennen müssen, heißt es laut Magazin in dem Gutachten. Ebenso habe er sehen müssen, dass mit den Investments zum Stichtag 31. Dezember 2007 „Bilanzkosmetik“ betrieben worden sei. Dem Blatt zufolge soll der 47-Jährige eine Abfindung in Höhe von 2,1 Millionen Euro bekommen.
Kubicki hält die Ergebnisse des Gutachtens für strafrechtlich relevant
Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki hält die Ergebnisse des Gutachtens für strafrechtlich relevant: „Man könnte ganze Passagen eins zu eins in eine Anklage wegen Untreue gegen Nonnenmacher einfügen“, sagte er dem Magazin.
Der mit Nonnenmacher abgeschlossene Aufhebungsvertrag sieht laut Magazin bei groben Pflichtverletzungen oder rechtskräftigen Verurteilungen eine Streichung beziehungsweise Rückzahlung der vereinbarten Abfindung vor. Nonnenmacher bestreitet jedes Fehlverhalten im Zusammenhang mit den „Omega“-Geschäften der Bank. (dapd)