Bielefeld. .

Die Belastung von Tierfutter mit Dioxin geht offenbar auf leichtfertiges Handeln zurück. Ein Unternehmen lieferte Mischfett an Futtermittelbetriebe, das eigentlich nur für die Industrie geeignet gewesen. Der Geschäftsführer gestand Fehler ein.

Die Belastung von Tierfutter mit Dioxin geht offenbar auf leichtfertiges Handeln eines beteiligten Unternehmens zurück. „Wir waren leichtfertig der irrigen Annahme, dass die Mischfettsäure, die bei der Herstellung von Biodiesel aus Palm-, Soja- und Rapsöl anfällt, für die Futtermittelherstellung geeignet ist,“ sagte der Geschäftsführer des Futterfett-Lieferanten Harles & Jentzsch, Siegfried Sievert, dem „Westfalen-Blatt“. Das belastete Tierfutter wurde bundesweit an Legehennen, Puten, Schweine und Ferkel verfüttert. Bundesweit wurden deshalb über tausend Tiermastbetriebe geschlossen.

Wie ein Sprecher des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit der Zeitung sagte, war das verwendete Mischfett eigentlich klar für den technischen Gebrauch gekennzeichnet. Dadurch sei auch klar gewesen, dass die Ware nur für die technische Industrie geeignet gewesen sei, etwa für die Herstellung von Schmiermitteln. Ein Sprecher des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums hatte am Montag gesagt, die Verwendung von Produktionsrückständen als Tierfutter sei erlaubt. Bislang sei unklar, wie es zur Verseuchung mit Dioxin gekommen sei.

Harles & Jentzsch lieferte das mit Dioxin belastete Futterfett nach Angaben des Bundesamtes an insgesamt zwölf Futtermittelbetriebe in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Sachsen-Anhalt. Diese hätten es bei der Herstellung von Tierfutter verwendet, das wiederum an Bauernhöfe in fünf Bundesländern verkauft worden sei. (afp)