Düsseldorf. .

Der Zustand des Waldes in Nordrhein-Westfalen hat sich verschlechtert. Gründe waren die globale Erwärmung, Wetterturbulenzen sowie der Befall von Nadel- und Laubbäumen durch Schädlinge. Besonders schwer traf es die Eiche.

Nur jeder dritte Baum in den nordrhein-westfälischen Wäldern ist gesund, jeder vierte ist schwer geschädigt. Das geht aus dem neuen Waldzustandsbericht des Landes hervor. Der Anteil gesunder Bäume sank im Vergleich zu 2009 um sechs Prozent.

Besonders schwer traf es in diesem Jahr die Eiche. „ Sie ist unser Sorgenkind”, sagte Lutz Falkenried vom Landesbetrieb Wald und Holz. Schmetterlingsraupen setzten den Eichen zu, Mehltau befiel vor allem die frischen Blätter. 54 Prozent der Eichen gelten als erheblich geschädigt - 15 Prozent mehr als 2009. Buchen und Fichten haben ebenfalls ein schlechtes Jahr hinter sich.

Kaum Probleme mit dem Borkenkäfer

Schmutz in der Luft und in den Böden nennen Experten als mögliche Ursachen - und die Wetterverhältnisse in diesem Jahr. Schädlinge wie Raupen und Mehltaupilze gediehen gut im letzten Sommer, Probleme mit Borkenkäfern gab es hingegen kaum.

„Die Wälder in NRW müssen nun schnell auf den Klimawandel vorbereitet werden“, fordert NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Mischkulturen mit Laub- und Nadelbäumen könnten Trockenzeiten und höheren Temperaturen besser trotzen. Remmel kündigte an, dass private Waldbesitzer, die auf Fichten-Monokulturen verzichten, finanziell gefördert werden sollen. Den Verkauf weiterer Waldflächen an Privatleute lehnt die Landesregierung ab.

Neue, nachhaltige Waldstrategie gefordert

„Die Wälder in NRW müssen schnell auf den Klimawandel vorbereitet werden“, fordert NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne). Er stellte eine „neue, nachhaltige Waldstrategie” in Aussicht, die die Wälder bis zum Jahr 2050 für neue Klimaverhältnisse fit macht. Heute schon sei bekannt, dass Mischkulturen mit Laub- und Nadelbäumen Trockenzeiten und höheren Temperaturen besser trotzen könnten. Manche Experten glauben auch, dass die recht widerstandsfähige Douglasie zu den in NRW sonst üblichen Baumsorten passen würde.

Johannes Remmel kündigte an, dass private Waldbesitzer, die auf Fichten-Monokulturen verzichten, finanziell gefördert werden sollen. Den Verkauf weiterer Waldflächen an Privatleute lehnt die Landesregierung ab. NRW ist fast zu einem Drittel bewaldet, diese Flächen sind größtenteils in Privatbesitz. „Wir haben zu wenig öffentlichen Wald”, klagt der Umweltminister, erinnert aber daran, dass die Forstwirtschaft insgesamt mehr als 250 000 Arbeitsplätze schafft.

Im Jahr 1984 wurden erstmals Baumkronen in NRW aufwändig untersucht. Damals, als noch alle Welt von den Gefahren des sauren Regens sprach, waren immerhin zwei von drei Bäumen gesund und nur jeder zehnte schwer geschädigt. Seitdem hat sich der Zustand des Waldes deutlich verschlechtert.