Recklinghausen. .
Es gibt offensichtlich bei der Stadt eine Haushalts-Systematik, die dazu führt, dass mehr Bäume gefällt als gepflanzt werden. Die Stadt Recklinghausen zahlt beides aus einem Finanztopf. Ist der ausgeschöpft, geht nichts mehr.
Das heißt, je mehr Bäume gefällt werden, desto weniger Geld steht für Neuanpflanzungen zur Verfügung. Die Folge: Der Baumbestand ist in den letzten vier Jahren deutlich zurück gegangen.
Rund 400 000 Euro hat die Stadt im letzten Jahr für das Fällen beziehungsweise Pflanzen von Bäumen ausgegeben. Dies geht aus dem Baumschutzbericht 2009 hervor, der gestern Thema im Stadtentwicklungsausschuss war.
Seit nunmehr vier Jahren nimmt der Baumbestand ab. 2006 wurden 33 519 städtische Einzelbäume gezählt. 2009 waren es nur noch 31 645, 477 weniger als im Jahr 2008.
698 Bäume wurden allein im Jahr 2009 gefällt. Lediglich 221 Bäume wurde neu gepflanzt. Der Zustand der Bäume im Stadtgebiet ist nicht gut. Nur 45,98 Prozent sind gesund oder weisen leichte Schäden auf. Über 47 Prozent weisen Schäden auf. 5,44 Prozent sind stark beschädigt und knapp ein Prozent des Bestandes ist sehr stark geschädigt oder bereits absterbend.
Die häufigsten Baumarten sind Ahorne (7936), Linden (4586), Hainbuchen (2994), Eichen (2802) Platanen (1888) und Eschen (1009).
In den Stadtwäldern an der Mollbecke, Brandheide und Hohenhost, sind die Sturmschäden durch Kyrill immer noch nicht beseitigt. Auf den gerodeten Flächen wurden 4000 neue Eichen, Buchen und Kirschen angepflanzt.
Für das Anpflanzen von neuen innerstädtischen Baumgrün fehle schlichtweg das Geld, hieß es gestern im Stadtentwicklungsausschuss im mündlichen Bericht.