Essen..

Starker Schneefall und Glätte traf die Autofahrer in ganz NRW am Montagabend. Auf den Autobahnen bildeten sich Staus. In Höhe Bochum-Riemke sollen sich Dutzende LKW festgefahren haben. Die Sichtweite betrug teilweise unter 50 Meter.

Ein riesiges Schneegebiet erwischte die Autofahrer mitten im Feierabend-Verkehr kalt. „Es rappelt sekündlich“, sagte ein Sprecher der Essener Polizei. Bislang sei es zum Glück aber nur zu Blechschäden gekommen. Auf den Autobahnen im Ruhrgebiet bildeten sich in Minutenschnelle eine geschlossene Schneedecke. Augenzeugen berichteten, dass sich kurz vor 20 Uhr auf der A 40 in Höhe Bochum-Riemke rund ein Dutzend Lkw festgefahren hatten. Es kam zu einem kilometerlangen Stau.

In Mülheim knubbelte sich der Verkehr auf einer Länge von vier Kilometern auf der A 40 zwischen Heimaterde und Dümpten. In der Mülheimer Innenstadt ging zeitweise gar nichts mehr. „Hier ist Feierabend“, sagte ein Autofahrer genervt. Auf der A 46 im Raum Wuppertal behinderten zudem Schneeverwehungen den Verkehr. Nach Angaben der Autobahnpolizei konnten die Autofahrer weniger als 50 Meter weit sehen.

Bahnverkehr stark eingeschränkt

Der Nahverkehr kam vielerorts zum Erliegen: Die Bogestra stellte ab 19 Uhr teilweise den Busverkehr ein. Die VER, die den Ennepe-Ruhr-Kreis bedient, gab vollends auf und beorderte ihre Fahrzeuge zurück in die Depots.

Der ungewöhnlich starke Schneefall verwandelte auch Bochum in eine Winterlandschaft: Linienbusse und Lkw blieben stecken. Ein Autofahrer, der von Essen nach Bochum über eine Stunde brauchte, ärgerte sich: „Es sind immer noch viel zu viele Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs.“

Mit Tempo 20 über die A 3

Am Essener Hauptbahnhof konnten die Nahverkehrsnutzer indes gelassen bleiben: Gegen 20 Uhr fuhren S- und Regiobahnen mit den üblichen Verspätungen. Im Fernverkehr aber brauchten die Fahrgäste Geduld. Bis zu 50 Minuten Verspätung zeigte die Tafel an.

Wer an den Niederrhein wollte, musste sich auf der A3 Richtung Dinslaken mit Tempo 20 zufrieden geben. Der Asphalt war mit einer geschlossenen Schneedecke überzogen. „Es ist weder geräumt noch gestreut“, klagte eine Golffahrerin.

Flughafen Düsseldorf gesperrt

Der Flughafen in Düsseldorf musste vorübergehend komplett für den Flugverkehr gesperrt werden. Plötzlich einsetzender Schneefall habe gegen 20.45 Uhr eine Sperrung erforderlich gemacht, um beide Rollfelder zu räumen, sagte eine Flughafensprecherin. Etliche Flüge wurden annulliert.

Der neuerliche Wintereinbruch nach dem vergleichsweise milden Wochenende ist eine Tiefdrucklinie, die gegen 19 Uhr über das Ruhrgebiet zog. „Spätestens um 22 Uhr sind die Hauptmasse durch. In Münster hat es schon aufgehört zu schneien“, erklärte Günther Hamm Meteorologe vom Dienst beim Deutschen Wetterdienst in Essen. Hamm rechnet damit, dass es bis zum späten Abend „drei bis acht Zentimeter Neuschnee“ geben werde. In höheren Lagen könnten es auch zehn Zentimeter werden.