Berlin..
Zum meteorologischen Winteranfang hat der Frost weite Teile Europas und Deutschlands fest im Griff. Ein Tiefdruckgebiet sorgte für erneute Schneefälle. Mehrere Flughäfen mussten geschlossen werden, in Osteuropa erfroren 13 Menschen.
Die bis in die späte Nacht andauernden Schneefälle haben vor allem von den Autofahrern in Bayern viel Geduld gefordert. Wie die Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte, ging vor allem auf den Autobahnen in und um Regensburg über Stunden nichts mehr. Liegen gebliebene LKW blockierten die Fahrbahnen und brachten den Verkehr zum Erliegen. Räum- und Streudienste waren pausenlos im Einsatz, konnten aber ein Festfahren im Schnee vielerorts nicht verhindern.Betroffen war insbesondere die Autobahn 3 Passau - Nürnberg. Auch die A 72 in Sachsen musste wegen querstehender Lastwagen vorübergehend voll gesperrt werden.
Erhebliche Störungen im Fernverkehr der Deutschen Bahn
Im Fernverkehr der Deutschen Bahn hat das Wetter-Chaos ebenfalls zu erheblichen Störungen, vor allem in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern geführt. Wie ein Bahnsprecher sagte, stürzten Bäume auf die Schienen und verursachten Schäden an den Oberleitungen. Durch Schneeverwehungen kam es zu Weichenstörungen.Der Fernverkehr von Leipzig Richtung Nürnberg musste am Mittwochabend eingestellt werden. Durch die daraus entstandenen Verspätungen seien viele ICE- und IC-Züge nicht an den geplanten Wendebahnhöfen angekommen, so dass am Vormittag mit Zugausfällen gerechnet werden müsse. Die Fahrpläne könnten nicht immer eingehalten werden, und Fahrgäste müssten mit einer verringerten Sitzplatzkapazität rechnen.
Der ICE-Verkehr zwischen Nürnberg und Leipzig werde voraussichtlich bis in die Mittagsstunden umgeleitet und 60 bis 120 Minuten Verspätung haben, hieß es weiter. „Dadurch können die Halte in Jena, Saalfeld, Lichtenfels, Bamberg und Erlangen nicht von ICE-Zügen bedient werden“, teilte die Bahn mit. Aufgrund der Straßenverhältnisse sei auch kein Schienenersatzverkehr möglich. Außerdem halten die meisten ICE- und IC-Züge derzeit nicht in Leipzig, sondern - soweit möglich - in Halle.
Auch der internationale Bahnverkehr wurde gestört: So strichen die Eurostar-Betreiber die Hälfte der für Donnerstag geplanten Züge unter dem Ärmelkanal. Dies gelte sowohl für die Verbindungen zwischen London und Paris als auch zwischen London und Brüssel, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Reisenden sollten - wenn irgendwie möglich - ihre Zugfahrten verschieben. Auch andere Bahnverbindungen in Frankreich wurden gestrichen.
Flugausfälle in Deutschland, Frankreich und Großbritannien
Wegen des Schneefalls wies zudem die zivile Luftfahrtdirektion DGAC zudem die Fluglinien an, am Pariser Großflughafen Roissy Charles-de-Gaulle 25 Prozent der Flüge und am Flughafen Orly zehn Prozent der Verbindungen zu streichen. Auch in Großbritannien kam es zu erheblichen Störungen im Luftverkehr. Die Flughäfen von London Gatwick und Edinburgh mussten bis Donnerstagmorgen geschlossen werden, auf dem London City Airport wurden mehrere Flüge gestrichen. Auch an deutschen Flughäfen ist die Situation angespannt: In München hat es nach Angaben einer Sprecherin bereits einige Annullierungen gegeben. In Frankfurt sollen nach Aussage einer Sprecherin 40 Flüge gestrichen. (dapd/afp)