Berlin. .
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt dämpft die Hoffnungen der Beschäftigten auf deutlich höhere Löhne. „Ich warne vor überzogenen Erwartungen“, sagte Hundt. Die wirtschaftliche Lage sei zwar besser, aber nicht für alle Branchen.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat vor übertriebenen Erwartungen der Beschäftigten in den anstehenden Tarifrunden gewarnt. „Die wirtschaftliche Entwicklung ist zwar besser als erwartet, aber das gilt nicht für alle Branchen und Firmen“, sagte Hundt der Online-Ausgabe der „Bild“-Zeitung. Erforderlich seien daher maßgeschneiderte Abschlüsse, die die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen Wirtschaftszweige nicht beeinträchtigten. Die deutsche Wirtschaft werde frühestens Ende 2011 wieder auf dem Stand vor der Krise sein.
„Viele Firmen leisten Sonderzahlungen“
Hundt zufolge spüren viele Beschäftigte den Aufschwung bereits im Portemonnaie. „Es gibt mehr Beschäftigung“, sagte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). „Viele Firmen leisten Sonderzahlungen oder ziehen Tariferhöhungen vor.“ Nach Audi, Porsche, Bosch und Continental hatte zuletzt auch Daimler angekündigt, die Tarife der Beschäftigten in Deutschland früher zu erhöhen als geplant.
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatte die Gewerkschaften angesichts der besseren Konjunktur zu höheren Tarifabschlüssen ermutigt und war dafür von Arbeitgeberverbänden heftig gescholten worden. Die Chemiegewerkschaft IG BCE will für die 550.000 Beschäftigten der Branche Lohnzuschläge zwischen sechs und sieben Prozent durchsetzen. Außerdem stehen im nächsten Jahr unter anderem Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Bau, im öffentlichen Dienst der Länder und bei Volkswagen an. (rtr)