Freiburg. .

Die Berliner Zentrale der Grünen wurde bei Google Street View verpixelt. Doch in der Partei selbst wusste niemand etwas davon. Beantragt hat das Ganze ein Unbekannter. Und Google überprüft die Widersprüche nicht.

Die Grünen sind gegen ihren Willen beim Straßenbilderdienst Street View verpixelt worden. Ein Unbekannter hat beantragt, die Berliner Bundesgeschäftsstelle der Partei in dem Online-Dienst unkenntlich zu machen, wie Grünen-Vorstandsmitglied Malte Spitz der Nachrichtenagentur AFP am Rande des Bundesparteitages am Wochenende in Freiburg sagte. „Das war nicht unser Wunsch“, klagte der Datenschutzexperte der Grünen. „Das ist eine ärgerliche Sache.“

Google fragt nicht nach

Das Verschwinden der Grünen-Geschäftsstelle im Berliner Stadtzentrum lässt sich offenbar auch nur schwer wieder ungeschehen machen. Die erste Auskunft von Google sei gewesen, dass die Fotos bereits gelöscht seien, sagte Spitz. Sollten die Bilddaten aber doch noch da sein, „wollen die Grünen beantragen, dass die Verpixelung rückgängig gemacht wird“. Spitz bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“. Zwar sei es richtig, dass sich die Grünen für die Möglichkeit eingesetzt hätten, gegen Darstellungen bei Street View Widerspruch einzulegen. Sie selbst hätten dies jedoch nicht vorgehabt. Schließlich sei die Parteizentrale doch „eigentlich ein schönes Gebäude“.

Google habe auf Nachfragen der Grünen darauf hingewiesen, dass Widersprüche gegen das Zeigen eines Objekts bei dem Google-Dienst nicht im Einzelfall auf ihre Berechtigung hin geprüft werden könnten, sagte Spitz. Lediglich bei herausragenden Objekten wie zum Beispiel dem Kölner Dom werde genauer nachgefragt, wenn für sie eine Verpixelung beantragt werde. Zu den herausragenden Objekten zählt Google die Grünen-Zentrale aber offenbar nicht. (dapd)