Berlin. .

Innenminister Thomas de Maizière gibt im Fall der vermeintlichen Kofferbombe in Namibia Entwarnung. Dennoch bleibt die Bedrohung akut: Die Bundespolizei hält Anschläge in Deutschland nun „jederzeit“ für möglich.

Entwarnung im Fall der vermeintlichen Kofferbombe in Namibia: Das vor dem Abflug eines Air-Berlin-Jets in Windhuk gefundene Gepäckstück war ein für Sicherheitstests entwickelter Koffer ohne Sprengstoff, wie Innenminister Thomas de Maizière (CDU) am Freitag in Hamburg mitteilte. Nach Informationen des ZDF stammt die am Mittwoch entdeckte Bombenattrappe von einer Sicherheitsfirma aus dem US-Bundesstaat Kalifornien.

De Maizière sagte zum Abschluss der Innenministerkonferenz, ersten Erkenntnissen zufolge handele es sich bei dem Gepäckfund von Namibia um einen sogenannten Realtestkoffer, mit denen Sicherheitsmaßnahmen getestet würden. Derzeit werde geprüft, ob und gegebenenfalls wann und an wen der Koffer verkauft wurde. Der Koffer habe keinen Sprengstoff enthalten. Nach bisherigem Ermittlungsstand sei davon auszugehen, „dass zu keiner Zeit“ Gefahr bestanden habe, sagte de Mazière.

80-Jährige baute die Bombe

Innenminister de Maizière: Durch den Gepäckfund in Namibia bestand zu keiner Zeit Gefahr. (Foto: Reuters)
Innenminister de Maizière: Durch den Gepäckfund in Namibia bestand zu keiner Zeit Gefahr. (Foto: Reuters) © REUTERS

Auf die Frage nach dem Einsatz solcher Testkoffer auch durch deutsche Sicherheitsdienste bezeichnete es der Minister als „sehr unwahrscheinlich“, dass deutsche Stellen mit dem Fall in Windhuk zu tun haben könnten. Die namibische Polizei teilte mit, dass die Regierungen der USA, Deutschlands und Namibias „nicht beteiligt und nicht informiert“ gewesen seien.

Wie die „heute“-Sendung des ZDF berichtete, wurde die Bombenattrappe vor vier bis fünf Jahren von einem kleinen Familienunternehmen in Kalifornien hergestellt. Nach Angaben des Inhabers Larry Copello sei der Sprengsatz-Dummy von seiner 80-jährigen Großmutter verdrahtet worden. Hauptabnehmer der Produkte seien US-Behörden.

Ausnahmezustand hält länger an

Nach der Warnung der Bundesregierung vor einem womöglich noch in diesem Monat geplanten Anschlag stellen sich laut Deutscher Polizeigewerkschaft (DPolG) die Sicherheitsbehörden darauf ein, dass „der Ausnahmezustand mindestens bis zum Jahresende anhält“. Der Gewerkschaftsvorsitzende Rainer Wendt fügte in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ hinzu, vielerorts seien den Polizisten für Dezember geplante Urlaube und freie Tage bereits gestrichen worden.

Nach Informationen von „Spiegel Online“ hält die Bundespolizei terroristische Anschläge in Deutschland nun „jederzeit“ für möglich. Das Online-Portal zitierte aus internen Dokumenten, wonach „Örtlichkeiten mit hohem Symbolwert“ aber auch Plätze, „die mit „typischen westlichen Lebensgewohnheiten“ in Verbindung gebracht werden“ bevorzugte Ziele seien.

Terror-Alarm in Duisburg

Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
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Die Polizei meldete derweil am Freitag bundesweit mehrere Alarmierungen wegen herrenloser Gepäckstücke. Die Ermittler konnten in diesen Fällen jedoch schnell Entwarnung geben. Im Düsseldorfer Hauptbahnhof war bereits am Donnerstagabend ein ICE wegen eines verdächtigen Gepäckstücks evakuiert worden. Die 230 Reisenden konnten die Fahrt mit Verspätung fortsetzen.

Auch im Ruhrgebiet sorgte der Terroralarm bereits für Unruhe: Der Sicherheitsdienst des Duisburger Einkaufszentrums „Forum“ hat der Polizei am Freitagmittag gegen 12.20 Uhr einen herrenlosen Koffer gemeldet. Die Polizei riegelte Teile der Einkaufspassage an der Duisburger Königstraße und einen Kindergarten im Gebäude ab. Den um etwa 13.40 Uhr gesperrten Haupteingang gab die Polizei nach der Entwarnung um 13.58 Uhr wieder frei. (afp)