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Möglich, dass der CDU-Politiker Axel E. Fischer am Wochenende ein neues Wort gelernt hat: Mem (auf Deutsch) oder auch Meme in der gebräuchlicheren englischen Form. Mit einer umstrittenen Äußerung wurde Fischer selbst zu einem.

Axel E. Fischer ist Ingenieur. Dass ihm der Begriff „Meme“ in der Ausbildung begegnet ist, ist also eher unwahrscheinlich, denn der hat eher mit Kulturwissenschaften zu tun: Ein Gedanke, eine Idee - und im Internet dann auch schnell: ein Schlagwort, eine Aktion, ein Phänomen. Spätestens seit dem Wochenende kann man davon ausgehen, dass Fischer weiß, was ein Meme ist. Schließlich wurde er selbst zu einem.

Denn der CDU-Politiker - immerhin Vorsitzender der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ des Bundestages - forderte via Facebook und im Gespräch mit den Badischen Neuesten Nachrichten ein „Vermummungsverbot im Internet“. Gemeint ist, dass sich Nutzer etwa von Foren bei Diskussionen künftig nicht mehr mit selbstgewählten Nutzernamen, sondern nur noch mit eigenem Vor- und Nachnamen anmelden sollen. Eine Idee, die im Netz auf wenig Gegeliebe stieß und ihren Urheber schnell zum neuen Lieblingsthema der Onliner werden ließ: zum Meme.

„Axel E. Fischer, CDU, fordert ...“

Ein Meme ist, schlicht gesagt, ein Gedanke, eine Idee, ein Konzept - mit einer eigenen Theorie, die sich hier detaillierter nachlesen lässt, als es in diesen Text passen würde. Im Internet steht Meme für die Phänomene, die sich viral verbreiten, von denen also plötzlich das ganze Netz zu sprechen scheint. Sei es ein Videoclip, ein Foto oder eben die Äußerung eines Politikers.

Erfolgreiche Memes werden meist durch die Kreativität der Beteiligten befeuert. Fischers Forderung zum Beispiel sorgte dafür, dass sich im Netz schnell weitere, angeblich von ihm eingeforderte Dinge fanden, alle nach dem Prinzip: „Axel E. Fischer, CDU, fordert (etablierte Regelung oder Einrichtung) für (ein Netz- oder Computerthema, das damit nichts zu tun hat und bei dem oft kein Regelungsbedarf besteht)“.

Erfolgreiche #einbuchstabedanebentiere

Zu abstrakt? Dann hier ein paar Beispiele: „Axel E. Fischer, CDU, fordert Wärmeschutzverglasung für Windows“, fordert Twitter-Nutzer @LinguaSite. „Axel E. Fischer, CDU, fordert Helmpflicht für Internetsurfer“, schreibt @cdwinder, und Nutzer @telexico schreibt: „Axel E. Fischer, CDU, fordert Angelschein für Phishing. Mehr davon hier, sehr viel mehr davon hier.

Bei Twitter gehört zu einem Meme - Axel E. Fischer ist da die Ausnahme - meist auch noch ein eigenes Schlagwort, der so genannte Hashtag, dem das Rautenzeichen # vorangestellt wird. Weniger politisch, aber mindestens genau so kreativ waren etwa die #einbuchstabedanebentiere, die sich parallel zu Fischers angeblichen Ideen im Netz ausbreiteten: Tiernamen mit minimalen Änderungen bei der Schreibweise und maximalen bei der Bedeutung. Der Holibri. Das Zwergkabinchen. Der Plapperstorch. Das Fettchen hat Michaela Aichberger bereits gezeichnet, vielleicht wird ja ein Buch draus.

Und die Beiträge zum Meme rund um Axel E. Fischer? Vielleicht interessiert sich ja eine Publikation dafür, deren Hauptfigur mit Fischer zumindest das E. im Namen gemeinsam hat.