Brüssel. Die Empfänger von EU-Agrarhilfen werden endlich beim Namen genannt. Durch die Offenlegung wird deutlich: die meisten Bauern haben gar keine üppigen Subventionen erhalten, sondern nur einige wenige Profiteure.

Mag ja sein, dass es viele Bauern satt haben, sich immer wieder gegen den Vorwurf wehren zu müssen, sie machten sich auf Kosten des Steuerzahlers ein hübsches Leben. Das ist aber noch längst kein Grund, sich dagegen zu wehren, dass die Empfänger von EU-Agrarhilfen endlich beim Namen genannt werden. Ganz im Gegenteil: Erst durch die Offenlegung wird deutlich, dass die meisten Bauern gar keine üppigen Subventionen erhalten, sondern nur einige wenige Profiteure – und oft genug sind das noch nicht einmal Bauern. Deshalb ist es ärgerlich, dass sich Deutschland so lange gegen die Veröffentlichung gewehrt hat. Und es ist schlicht peinlich, dass Bayern es immer noch blockt.

Das Argument, private Daten müssten geschützt werden, läuft völlig ins Leere: Schließlich geht es um öffentliches Geld. Das ist keine Privatsache, die Vertraulichkeit verlangt. Sondern eine staatliche Ausgabe, die der Kontrolle bedarf – wie nicht zuletzt die aktuellen Razzien in Zuckerfabriken wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug unterstreichen.

Und was die Bauern und manchen ungerechten Vorwurf gegen ihren Berufsstand betrifft: Was sollen dann erst die Lehrer sagen?