Berlin. .
Peter Struck soll in dem seit Monaten andauernden Tarifstreit der deutschen Bahnbranche vermitteln. Das gaben die Tarifparteien am Freitag in Berlin bekannt.
Gewerkschaften, Deutsche Bahn und die betroffenen sechs privaten Bahnunternehmen einigten sich gemeinsam auf den ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden als Moderator der zwei parallel laufenden Schlichtungsgespräche. Der Termin für ein erstes Treffen soll in Kürze festgelegt werden.
„Mit Peter Struck haben wir einen Schlichter gefunden, der das nötige Fingerspitzengefühl besitzt“, erklärten der Transnet-Vorsitzende Alexander Kirchner und GDBA-Vize Heinz Fuhrmann. Strucks langjährige Erfahrung als Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag, aber auch als Verteidigungsminister, zeichne ihn aus. „Er besitzt die Fähigkeit, Kompromisse zu suchen, auszuloten und zu vereinbaren.“
Einheitliches Ergebnis angepeilt
Nach dem Willen der Verkehrsunternehmen Abellio, Arriva, Benex, Hessische Landesbahn, Keolis und Veolia wird Struck getrennt mit Gewerkschaften und Deutscher Bahn sowie Gewerkschaften und den sechs Privatbahnen sprechen. Am Ende der zwei Verfahren soll ein einheitliches Ergebnis stehen. Als Grund für das getrennte Vorgehen nennen die Privatbahnen die unterschiedliche Historie beider Arbeitgeberparteien.
Die Gewerkschaften verlangen, dass alle 128.000 Beschäftigten der deutschen Bahnunternehmen nach einem einheitlichen Tarif bezahlt werden. Dieses Vergütungsniveau gilt bereits für die Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die 80 Prozent der Beschäftigten insgesamt ausmachen, sowie für die Mitarbeiter einzelner privater Bahngesellschaften, die zehn Prozent der gesamten Beschäftigtenzahl stellen. Die übrigen zehn Prozent - Mitarbeiter weiterer privater Bahngesellschaften - werden unter diesem Niveau bezahlt. Transnet und GDBA verhandeln seit Juli beziehungsweise August separat mit Deutscher Bahn und den privaten Bahnunternehmen um den Branchentarifvertrag. (dapd)