Bochum. .

Die Lehrerausbildung an der Ruhr-Universität Bochum soll besser werden. Die neue „Professional School of Education“ fördert auch die Kooperation mit den Schulen.

Die Lehrer von morgen sollen besser sein: Weil sie mehr drauf haben, wenn es um die Vermittlung des Stoffes geht. Weil für sie bereits während des Studiums der Gang in die Schulen selbstverständlich war. Und weil die Weiterbildung für sie zum Berufsalltag gehört. Um diesem Ziel näher zu kommen, hat die Ruhr-Universität Bochum mit der neuen Professional School of Education (PSE) die Lehrerausbildung zusammengefasst. Zumindest in Bochum soll nun die Zeit vorbei sein, in der die Lehrerausbildung vernachlässigt wurde.

Ob der englische Name nötig ist, um die Lehrerausbildung aufzuwerten – der Berliner Professor Heinz-Elmar Tenorth, der sich mit der Geschichte der Pädagogik beschäftigt, gibt sich zunächst skeptisch, muss dann aber zugegeben: „Die Gründung der PSE ist ein wirklich mutiger Schritt.“ Begeistert ist Tenorth vor allem über die vielen Kooperationspartner in den Schulen und anderen In­stituten und über die Einbeziehung der Bildungsforschung.

Der Dekan der Schule, der sich nun „Dean“ nennt, will durch den „klaren Forschungsbezug“ auch einen Teil der Absolventen an der Uni halten. Locken sollen dabei Promotionsstipendien und bis zu acht neue Juniorprofessuren in den kommenden drei Jahren, sagt er beim Festakt zur Eröffnung der Schule.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) bezeichnet die PSE als „Beginn eines neuen Kapitels in der Geschichte des Lehrberufs“. Und die Studenten? Sie geben sich ebenso begeistert. Zum Beispiel die 20-jährige Sarah Braun, Studentin der Mathematik und Physik im fünften Semester. Bereits als Grundschülerin habe sie den Stromkreislauf erklären können, erzählt sie dem hochkarätigen Festaktpublikum.

Nun steht sie kurz vor ihrem Bachelor of Education und hofft wie ihre Kommilitonin Nora Oden, beim Master-Studiengang so ausgebildet zu werden, dass sie den Schülern die Angst vor Mathe und das Unverständnis gegenüber der Physik nehmen kann. „Wir wollen Feedback“, beenden sie ihren Vortrag. Von ihren Ausbildern, den Professoren, klar. Aber auch und vor allem von den Schülern und Lehrern. Die sollen sie ja bereits während des Studiums kennen lernen.