Der Steuerzahlerbund hat sein Schwarzbuch vorgelegt. Darin prangert er 113 Fälle von Steuerverschwendung an. Auch aus NRW sind wieder einige Beispiele darunter, obwohl die Städte über leere Kassen klagen.
Steuerverschwendung
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Eine genaue Summe, wie viel Steuergeld im Jahr in NRW verschwendet wird, das kann auch der Steuerzahlerbund nicht sagen. In seinem aktuellen Schwarzbuch, das heute in Essen vorgestellt wurde, listet er 13 Fälle auf. Doch das sind nur die krassesten bekannt gewordenen Beispiele dafür, wie schludrig die öffentliche Hand mit dem Geld der Steuerzahler umgeht. Viele Fälle kommen dagegen gar nicht an die Öffentlichkeit.
Aus Sicht von Karl Heinz Däke, Präsident des Steuerzahlerbundes, sind „häufig Fehlplanungen oder mangelnde Sorgfalt bei der Ausführung von öffentlichen Projekten der Grund für die Verschwendung von Steuergeld“.
Bemerkenswert auch: Wieder stehen viele Städte am Pranger, denen ohnehin das Wasser bis zum Hals steht und die mit Nothaushalten manövrieren.
Da wäre zum Beispiel die Stadt Duisburg und der Dauerbrenner Kameraschienenbahn. Sie sollte zur Kanu-WM 2007 tolle Bilder liefern. Funktioniert hat das millionenteure Projekt allerdings nie. Stattdessen liefern sich seither Stadt und das Unternehmen einen Rechtsstreit, wer für die Kosten aufkommt. Der größte Teil des Geldes ist laut Steuerzahlerbund jedoch schon an die Firma überwiesen worden. Das besonders Schlimme: Duisburg will sich erneut für die Kanu-WM 2015 bewerben. Dann braucht es wohl auch eine funktionierende Kamerabahn. Allerdings ist die jetzige nicht mehr zu gebrauchen und muss ersetzt werden.
Schwerte ging mit seinem Allwetterbad baden
1993 eröffnete in Schwerte das Allwetterbad FAB. Ein Trauerjahr, wie sich 16 Jahre später herausstellt. Denn 2009 muss die Stadt das Bad schließen, das einst neun Millionen Euro gekostet hat. Seit 1993 soll das FAB nach Berechnungen des Steuerzahlerbundes 25 Millionen Euro Miese eingefahren haben. Und auch ein Teil der Baukosten ist noch immer nicht bezahlt. Nach Meinung des Steuerzahlerbundes hätte das Bad nie gebaut werden dürfen. Aber besser ein Schrecken mit Ende ...
Auch die Stadt Hagen wird wieder an den Pranger gestellt. Diesmal nicht wegen einer üppigen Treppe am Rathaus wie letztes Jahr sondern wegen einer weit teureren Verfehlung. Der Steuerzahlerbund erinnert an die hochspekulativen Zinswetten, die der Stadt Millionenverluste einbrachte. Zwar gab es am Ende einen Vergleich mit dem „Gegenspieler“, der Deutschen Bank. Die fünf Millionen, die Ackermann nach Hagen überwies, sind jedoch nur der berühmte Tropfen ...
Eine Posse, wenn es nicht so ernst wäre, spielt sich in Finnentrop ab. Dort wurde endlich nach Jahrzehnten der Diskussion, Planung und Bauzeit eine Eisenbahnbrücke über die Lenne fertig. Doch bis heute rollt kein einziger Zug darüber, weil die Deutsche Bahn mit den Anschlussarbeiten erst 2012 beginnen wird. Geplante Fertigstellung: 2014. Dann aber wird auch die über zwei Millionen Euro teure Eisenbahnbrücke erstmal wieder überprüft werden müssen.
DerWesten hat weitere Fälle der Geldverschwendung in NRW und bundesweit zusammengestellt:
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