Gorleben. .

Rund um Gorleben und auch im französischen La Hague laufen jetzt die Vorbereitungen für die nächsten Castor-Transporte aus der Wiederaufbereitungsanlage ins Zwischenlager im Kreis- Lüchow-Dannenberg an.

In den kommenden Tagen würden elf Tieflader in die Dannenberger Umladestation gebracht, um dort später die Behälter vom Castor-Zug auf Straßenfahrzeuge umzusetzen, sagte der Leiter des Zwischenlagers, Lutz Oelschläger, am Montag in Gorleben.

In Frankreich werden in den nächsten Tagen die elf Castor-Behälter per Tieflader von der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague zum 30 Kilometer entfernten Bahnhof Valognes transportiert. „In dieser Woche müssen mindestens sechs der elf Behälter nach Valognes gebracht werden“, so Oelschläger. Der Transport nach Deutschland wird am ersten November-Wochenende erwartet.Der Castor-Zug, der die elf Behälter rund 1.000 Kilometer von Valognes bis zur Castor-Umladestation in Dannenberg bringen soll, wird nach Angaben von Oelschläger rund 2.500 Tonnen wiegen.

Ab Dannenberg über die Straße

Der 600 Meter lange Schwerlastzug werde in Deutschland aus elf Waggons für die Behälter, etwa einem halben Dutzend Personenwagen für begleitende Polizisten und aus vier Lokomotiven bestehen, sagte der Betriebsleiter des Zwischenlagers weiter. Die letzten 20 Kilometer von Dannenberg nach Gorleben müssen die Behälter wieder auf der Straße transportiert werden, weil das Zwischenlager keinen Gleisanschluss hat.

Die Rücktransporte von hoch radioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung in Frankreich nach Gorleben würden im kommenden Jahr abgeschlossen, sagte der Zwischenlager-Chef zudem. In La Hague würden 2011 noch weitere elf Castor-Behälter mit in Glas eingeschmolzenem Wiederaufarbeitungsabfällen beladen und nach Gorleben transportiert.

2014 kommt Müll aus Großbritanien

„Dann ist das Rückführungsprogramm aus Frankreich abgeschlossen“, sagte er. Das Zwischenlager solle später noch weitere 21 Castor-Behälter mit Wiederaufarbeitungsabfällen aus Großbritannien aufnehmen. Deren Transport werde nicht vor 2014 erwartet. Bislang stehen in dem Lager im Wald bei Gorleben 91 Behälter mit hoch radioaktivem Müll.

Rund 400 Atomkraftgegner schickten indes zum Auftakt bereits am Sonntag eine Castorbehälter-Attrappe mit dutzenden schwarz-gelben „Atommüllfässern“ nach Berlin. Die Aktion stand unter dem Motto „Atommüll: Zurück an den Absender“. Am Samstag war es bereits in zahlreichen Städten und Gemeinden bundesweit zu Protestaktionen gegen den geplanten Castortransport gekommen. (dapd)