Berlin. .
Der Protest gegen Atomkraft wird immer stärker: Zu einer Demonstration am Samstag werden mehr als 50.000 Teilnehmer in Berlin erwartet. Sie gehen gegen längere Laufzeiten der Meiler auf die Straße.
Bei der Anti-Atomkraft-Demonstration am Samstag in Berlin rechnen die Veranstalter mit mehr als 50.000 Teilnehmern. „Aus dem gesamten Bundesgebiet erwarten wir weit über 100 Reisebusse und drei Sonderzüge“, sagte Christoph Bautz von der Organisation Campact am Dienstag in Berlin. Die Demonstration richtet sich gegen die Pläne der Bundesregierung, die Laufzeiten für deutsche Atommeiler im Schnitt um zwölf Jahre zu verlängern.
Am Samstag soll ein Demonstrationszug aus Radfahrern, Skatern und Fußgängern durch das Regierungsviertel ziehen und es symbolisch umzingeln. Aufgerufen zu den Protesten hat das Bündnis „Atomkraft: Schluss jetzt!“ - ein Zusammenschluss verschiedener Organisationen wie Campact, Ausgestrahlt, BUND und den Naturfreunden Deutschlands.
Abschlusskundgebung noch nicht klar
Die Protestaktion sei „nicht das Ende, sondern der Anfang von dem, was in diesem Herbst noch kommen wird“, sagte Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt und verwies auf die ebenfalls geplanten Großdemonstrationen in Stuttgart und München, sowie die Proteste gegen den Castor-Transport nach Gorleben im November.
Um den Ort der Abschlusskundgebung bei der Berliner Demonstration gibt es noch Streit. Die Versammlungsbehörde untersagte den Veranstaltern die Nutzung der Wiese vor dem Reichstag mit Verweis auf den Grünanlagenschutz. Stattdessen solle die Abschlussveranstaltung auf dem Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof stattfinden. Gegen die Entscheidung der Behörde klagt das Veranstalterbündnis vor dem Verwaltungsgericht. „Die Reichstagswiese darf keine demokratiefreie Zone sein“, sagte Uwe Hiksch von den Naturfreunden Deutschland. Eine Entscheidung des Gerichts werde in den nächsten Tagen erwartet. (dapd)