Paris. .
Am Pariser Großflughafen Roissy-Charles de Gaulle droht der Flugzeugsprit auszugehen. Grund sind die Streiks in Frankreichs Raffinerien.
Infolge der Rentenproteste in Frankreich könnte dem Pariser Großflughafen Roissy-Charles de Gaulle nach Regierungsangaben Anfang kommender Woche der Treibstoff ausgehen. Der derzeitige Kerosinvorrat reiche noch bis Montagabend oder Dienstag, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Es gebe aber „Wege, eine Lösung zu finden, den Flughafen zu beliefern“.
Die Wirtschaftszeitung „La Tribune“ hatte am Freitag berichtet, die Kerosinreserven am Hauptstadtflughafen Roissy reichten nur noch für „48 Stunden“.Aus Protest gegen die geplante Rentenreform waren die Mitarbeiter von allen zwölf französischen Raffinerien sowie der wichtigen Öl-Häfen in Streik getreten. Nach Angaben des französischen Erdöl-Branchenverbandes UFIP wurde am Samstagmorgen noch in zehn Raffinerien gestreikt. Aufgrund der Streiks war die Versorgungsleitung für die Pariser Flughäfen Orly und Roissy-Charles de Gaulle sowie für den Süden der französischen Hauptstadt und die Zentralregion unterbrochen worden.
Bis zu 3,5 Millionen Demonstranten
Die Leitung sei derzeit „mit Unterbrechungen“ in Betrieb, sagte der Ministeriumssprecher.Für Samstag waren erneut landesweite Proteste gegen die Rentenreform geplant. Bereits am Dienstag waren nach Angaben der Gewerkschaften rund 3,5 Millionen Menschen auf die Straße gegangen, die Regierung sprach von 1,2 Millionen Demonstranten.
Erstmals beteiligten sich in dieser Woche auch viele Schüler und Studenten an den Protesten. Der Senat soll am nächsten Mittwoch über die Rentenreform abstimmen, ein zentrales Projekt der konservativen Regierung von Staatspräsident Nicolas Sarkozy. Umstritten ist vor allem die Erhöhung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre. (afp)