Devecser. .

Bei einem Unfall in einer Aluminiumfabrik im Westen Ungarns sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. 120 weitere Menschen wurden nach Behördenangaben vom Dienstag verletzt, davon acht schwer.

Der Grund: Aus der Fabrik war giftiger roter Schlamm ausgelaufen war. Unter den Toten sei auch ein dreijähriges Kind, sagte Karoly Tily, Bürgermeister des Dorfes Kolontar, das neben zwei anderen Ortschaften von dem Giftschlamm überschwemmt wurde. Der Unfall ereignete sich am Montagnachmittag in der Aluminiumfabrik in Ajka, 165 Kilometer westlich von Budapest.

Ein Parkplatz in Devecser wurde von den giftigen Schlammmassen überflutet. Foto: afp
Ein Parkplatz in Devecser wurde von den giftigen Schlammmassen überflutet. Foto: afp © AFP

Der rote Schlamm lief am Dienstag weiter aus der Fabrik aus, wie der ungarische Umweltstaatssekretär Zoltan Illés sagte. Die Bewohner der Orte Devecser, Kolontar und Somlovasarhely seien in Gefahr, aber auch die Flora und Fauna auf einer Fläche von 40 Quadratkilometern.

Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, stand der rote Schlamm im Dorf Devecser zehn Zentimeter hoch. Fast ein Drittel der dortigen Gebäude waren beschädigt. Das Innenministerium rief den Notstand für drei Verwaltungsbezirke aus.Die Ursache für das Unglück war am Dienstag noch unklar. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Bei dem roten Schlamm handelt es sich um ein giftiges Abfallprodukt aus der Aluminiumproduktion, in dem unter anderem Blei enthalten ist.