Nürnberg. .
Der wirtschaftliche Aufschwung macht die deutschen Verbraucher zuversichtlicher. Die Angst um den eigenen Arbeitsplatz schwindet, die Verdienstaussichten steigen. Das beflügelt die Konsumlaune wie lange nicht.
Sinkende Arbeitslosenzahlen, eine moderate Preisentwicklung und optimistische Prognosen haben die Stimmung der deutschen Verbraucher erneut spürbar verbessert. Wie das Marktforschungsinstitut GfK am Donnerstag in Nürnberg mitteilte, stiegen Konjunktur- und Einkommenserwartungen im September so stark wie seit Jahren nicht mehr. Auch die Kaufneigung legte auf hohem Niveau zu. Der Konsumklimaindex für Oktober kletterte insgesamt auf 4,9 Punkte, nach revidiert 4,3 Zählern im September.
Die Verbraucher sind demnach deutlich zuversichtlicher, dass sich der Aufschwung in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Die Konjunkturerwartungen legten im September um 6,9 Punkte auf 53,3 Zähler zu und erreichten damit den höchsten Stand seit rund drei Jahren. Das für die Konsumenten entscheidende Kriterium sei die überaus positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, hieß es. Wirtschaftsforschern zufolge dürfte die Arbeitslosenzahl in den kommenden Monaten unter die Grenze von drei Millionen rutschen. Zudem schwindet bei den Bürgern die Angst, den eigenen Job zu verlieren in gleichem Maße, wie sich die Situation am Arbeitsmarkt verbessert“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.
Lohnentwicklung: Deutsche zuversichtlich wie lange nicht
Das beflügelt die Hoffnungen der Verbraucher, dass sich ihre finanzielle Lage verbessert. Die Einkommenserwartung legte um 9,2 Punkte zu und liegt mit 45,2 Zählern so hoch wie seit März 2001 nicht mehr. Die Verbraucher rechnen sich angesichts der niedrigen Arbeitslosenzahlen bessere Chancen für Tariferhöhungen aus. Daneben stützt die geringe Inflation von derzeit etwa einem Prozent die Kaufkraft. Auch die Anschaffungsneigung verbesserte sich weiter, das Barometer kletterte um 2,8 Punkte auf 30,7 Zähler und liegt damit weit über dem langjährigen Durchschnitt von null Punkten.
Für die Prognose befragt die GfK im Auftrag der EU-Kommission monatlich rund 2.000 Verbraucher.
Im Frühjahr war die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 2,2 Prozent gestiegen, das ist das stärkste Wachstum seit der Wiedervereinigung. Als eine der tragenden Säulen des Aufschwungs entpuppte sich dabei neben dem Export und den Investitionen der private Konsum. Viele Banken und Forschungsinstitute rechnen inzwischen mit einem Wirtschaftswachstum von mehr als drei Prozent in diesem Jahr. (dapd/rtr)