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Lena Meyer-Landrut soll dem Autobauer Opel als Markenbotschafterin für den Corsa zu einem frischeren, jugendlichen Image verhelfen. Marketing-Experten bescheinigen der 19-jährigen Sängerin Glaubwürdigkeit.

Seit Samstag ist Lena Meyer-Landrut nicht mehr nur stolze Eurovision-Song-Contest-Gewinnerin, sondern auch das neue Gesicht von Opel. „Ihr Optimismus und ihre Zuversicht passen hervorragend zu uns“, erklärt Christof Birringer, Leiter der Opel-Produktkommunikation. Mit Lena als Markenbotschafterin wolle man „nach langer Krise“ nun endlich einen Aufbruch wagen. Lena selbst will Opel zur Jugend- und Hip-Marke Nummer 1 machen. Eine schwierige Aufgabe. Schließlich ist der Autobauer bislang eher als Traditionsmarke für den „Normalverbraucher“ bekannt.

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Doch Marketing-Experten bezweifeln nicht, dass es Lena tatsächlich gelingen kann, dem angeschlagenen Autobauer mit ihrer Jugendlichkeit ein frischeres Image zu verleihen. Die 19-Jährige als neues Marken-Gesicht zu präsentieren sei „ein kluger Schachzug“, so Frank Dopheide, Geschäftsführer der Düsseldorfer Agentur Grey Worldwide. Denn: „Lena hat viele Übereinstimmungen mit Opel, etwa ihre Bodenständigkeit und sympathische Ausstrahlung.“ Weiter bringe die 19-Jährige etwas mit, was dem „angestaubten Autohersteller“ derzeit völlig fehle: Lebendigkeit und Frische.

Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein

In der Vergangenheit hatte der durch die Wirtschaftskrise schwer angeschlagene Autobauer vor allem wegen Stellenkürzungen Schlagzeilen gemacht. Und noch immer ist die Zukunft des Konzerns unklar. Dennoch: „Lena steht für Jugend und Zukunft, Opel für Geschichte und Tradition. Diese Facetten lassen sich wunderbar kombinieren“, findet Marketing-Experte Dopheide.

Sicher: Opels Autos müssten künftig „cooler“ werden. Nichtsdestotrotz hätte der Autobauer den Zeitpunkt, Lena Meyer-Landrut als neue Werbe-Ikone einzuführen, kaum besser wählen können: „Sie hat gerade ihren Führerschein gemacht und fährt auch privat einen Opel Corsa. Das ist authentisch. Die Leute nehmen ihr das ab“, so Dopheide.

Auch Ralf Schengber, Professor für Marketing an der Fachhochschule Münster, zweifelt nicht an Lenas Glaubwürdigkeit als Opel-Markenbotschafterin. „Sie passt zu kleinen, spritzigen Modellen, wie dem Corsa, die auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten sind.“ Hinzu kommt: „Gerade bei jungen Autofahrern ist die Identifikation mit Lena groß.“ Nur einen Fehler dürfe der Autobauer laut Schengber nicht machen: „Lena sollte nicht für Limousinen oder Familienmodelle werben – das wäre dann sicher nicht mehr glaubwürdig.“