Heidenheim.

Es sah wie eine erste Spur aus: Im Fall der entführten Frau eines Sparkassen-Chefs aus Heidenheim hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Allerdings musste sie den Mann nach der Durchsuchung seines Grundstückes wieder freilassen.

Das Auto der entführten Bankiers-Frau.
Das Auto der entführten Bankiers-Frau. © ddp/Michael Latz

Im Fall der Entführung einer Bankiersfrau aus dem baden-württembergischen Heidenheim hat die Polizei einen 44-jährigen Tatverdächtigen am Samstagabend vorübergehend festgenommen und ein Anwesen in der Region überprüft. Die Hoffnung, die vermisste 54-Jährige möglicherweise auf dem Grundstück zu finden, habe sich jedoch nicht erfüllt, teilten die Ermittler am Sonntag mit. Ein erster Tatverdacht gegen den Festgenommenen habe sich nicht erhärtet. Er sei darum noch am Abend wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Von der Frau, die am Mittwoch aus ihrem Haus verschleppt wurde, fehlte weiter jede Spur.

Den Durchsuchungsbeschluss für das Anwesen hatte die Staatsanwaltschaft Ellwangen nach Hinweisen aus der Bevölkerung und Ermittlungen der Polizei beantragt. Warum der 44-Jährige zunächst als verdächtig galt, wollte die Polizei nicht mitteilen. Nähere Informationen würden dazu nicht bekannt gegeben, sagte ein Sprecher.

Suche mit Hundertschaften und Flugblättern

Auch am Sonntag wurde wieder mit mehreren Hundert Einsatzkräften nach der Bankiersfrau gefahndet. Neben Rettungshundestaffeln waren auch Angehörige der Bergwacht bei der Durchsuchung eines schwer zugänglichen Steinbruchgeländes im Einsatz. Etwa 100 Helfer verteilten zudem rund 8000 Flugblätter, in denen die Polizei nochmals um Hinweise in dem Fall bittet.

Die Familie wiederholte unterdessen ihren Appell an den oder die Entführer, die 54-Jährige frei zu lassen oder Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort zu geben. Zuvor hatte die Familie bereits eine Belohnung in Höhe von 50 000 Euro für Angaben zum Verbleib der 54-Jährigen ausgesetzt.

Rund 360 Hinweise aus der Bevölkerung seien inzwischen eingegangen, sagte der Polizeisprecher. Inzwischen wurde auch ein Telefon freigeschaltet, auf dem vertraulich auf Band gesprochen werden könnten, wie es weiter hieß. (ddp/apn)