Berlin. .
Die Forderungen nach geschlossenen Heimen für kriminelle Kinder mehren sich. Zuvor hatte es eine Festnahme einiger Drogendealer im Kindesalter gegeben. Die Kinder müssten aus diesem Umfeld herausgebracht werden.
Nach der Festnahme mehrerer Drogendealer im Kindesalter mehren sich die Forderungen nach einer Unterbringung der Kinder in geschlossenen Heimen. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, sagte der „Berliner Zeitung“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht: „Die Kinder sind die unschuldigen Werkzeuge von Kriminellen.“ Aus diesem Umfeld müssten sie herausgebracht werden, etwa durch die Unterbringung in geschlossenen Heimen.
Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach sprach sich ebenfalls für geschlossene Heime aus, lehnte aber Forderungen der Berliner CDU ab, die Strafmündigkeit auf zwölf Jahre zu senken. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass 12-Jährige mit 19-Jährigen in einer Jugendstrafanstalt untergebracht werden“, sagte Bosbach.
Ablehnend äußerte sich der Rechtspolitiker der Grünen-Bundestagsfraktion, Jerzy Montag. „Die Einzelfälle sind kein Anlass die Reform der Jugendhilfe zurückzudrehen“, sagte er der Zeitung. Allerdings könne er sich in Ausnahmefällen eine Unterbringung in geschlossenen Heimen vorstellen. „Es liegt im Interesse der Kinder, nicht wieder in die Hände der Banden zu kommen“, sagte Montag. (ddp)