Düsseldorf. Die Citibank und die Verbraucherzentrale NRW haben sich auf eine Kulanzregelung für besonders von der Lehman-Pleite betroffene Anleger verständigt. Dafür stellt das Institut 27 Millionen Euro zur Verfügung. Es sind Rückzahlungen offenbar von 30 bis 80 Prozent der Verluste geplant.

Die Citibank und die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen haben sich auf eine Kulanzregelung für besonders von der Lehman-Pleite betroffene Anleger verständigt. Nach dem von beiden Seiten am Donnerstag in Düsseldorf vorgestellten Modell sollen vor allem ältere Anleger, die durch die Pleite der US-Investmentbank viel Geld verloren haben, zwischen 30 und 80 Prozent des ursprünglichen Kaufwertes ihrer Lehman-Zertifikate zurückerhalten.

Damit könnten rund ein Viertel aller von der Lehman-Pleite betroffenen Citibank-Kunden mit einer Erstattung rechnen, hieß es. Laut dem Kreditinstitut haben insgesamt «deutlich weniger» als 30 000 Kunden Lehman-Zertifikate gekauft. Die Bank will für die Erstattungen rund 27 Millionen Euro bereitstellen. Wie viel ein Anleger jeweils erhält, wird über ein Punktesystem ermittelt, das unter anderem Alter und Anlagestrategie berücksichtigt.

Demnach sollen vor allem auf sichere Geldanlagen ausgerichtete ältere Anleger, denen die spekulativen Lehman-Papiere in einem Beratungsgespräch der Bank empfohlen worden waren, von der Kulanzregelung profitieren. Erfahrene Anleger, die seit Jahren in Aktien oder Zertifikate investiert haben, haben dagegen keine Chance auf Erstattung, wie es hieß.

Der Vereinbarung vorangegangen waren zahlreiche Beschwerden von Citibank-Kunden bei den Verbraucherzentralen über falsche Beratung. Allein die NRW-Verbraucherschützer verbuchten in ihrem Internet-Forum mehr als 1000 Beschwerden. Rund 100 Anleger hat die Citibank nach eigenen Angaben bereits in Eigenregie mit etwa 600 000 Euro entschädigt. (ddp)