Düsseldor. .

Die neuen Ministerin für Emanzipation in NRW geht in die Offensive: Barbara Steffens will eine Frauenquote für die Aufsichtsräte von Börsenunternehmen. Ihre Forderung: Wie in Norwegen sollen 40 Prozent der Posten mit Frauen besetzt werden.

Die nordrhein-westfälische Emanzipationsministerin Barbara Steffens (Grüne) hat eine Frauenquote für Aufsichtsratsposten bei börsennotierten Unternehmen gefordert. „In Norwegen dürfen nur Unternehmen an die Börse, wenn sie eine Frauenquote von 40 Prozent in den Aufsichtsräten nachweisen“, sagte Steffens dem Magazin „Focus“ in einem Vorabbericht vom Sonntag. „Diese Quote hätte ich auch gern in Deutschland.“ Sollte der Anteil nicht erreicht werden, will Steffens den Konzernen den Gang an die Börse verbieten.

Die 48-Jährige kündigte eine Bundesratsinitiative der rot-grünen NRW-Landesregierung zur Änderung des deutschen Aktienrechts an. Nach Ansicht der Ministerin werden Männer noch immer bei der Besetzung von Spitzenpositionen bevorzugt.

Als erster großer börsennotierter Konzern in Deutschland hatte die Deutsche Telekom im März freiwillig eine Frauenquote eingeführt. Bis Ende 2015 sollen dort 30 Prozent der oberen und mittleren Führungspositionen mit Frauen besetzt sein. Die Telekom argumentiert, Firmen mit einem höheren Frauenanteil erzielten ein signifikant besseres Ergebnis und eine höhere Rentabilität. (afp)