GM will Opel behalten und selbst sanieren. Kommentator Thomas Wels bewertet das als eine Entscheidung aus dem puren Eigeninteresse des Konzerns - und sieht die Bundesregierung in den Fängen von GM.
Die Amerikaner haben verhandelt wie sie immer verhandeln: bis zur letzten Minute, mit dem Colt auf dem Tisch.
Alles, was gesagt, geplant und gedacht wurde, gilt eben nur bis zur entscheidenden Sitzung, was dann gilt ist: das pure Eigeninteresse.
Wer wollte von einem Unternehmen auch anderes erwarten? Die Bundesregierung hat sich in die Fänge von GM begeben, und da kommt sie so schnell nicht raus. Wenn Standorte, insbesondere das Werk in Bochum erhalten bleiben sollen, wird GM Staatskredit haben wollen. Und wenn der nicht kommt, dann drohen die Amis eben mit der Insolvenz von Opel, um so die über drei Millarden Euro schweren Pensionsverpflichtungen los zu werden.
Für die Opelaner ist dieser Poker schon lange unerträglich.Gleichwohl: Die Zukunft innerhalb eines Konzerns wie GM muss nicht schlechter aussehen als bei Magna. Mehr noch: Wenn es stimmt, dass ein Autobauer nur mit mehr als drei Millionen Autos Produktion überleben kann, dann ist GM vermutlich die einzige Chance.