Washington. Ein Tsunami nach einem starkem Seebeben im Südpazifik hat große Zerstörung angerichtet. Mindestens ein Dorf wurde dem Erdboden gleich gemacht. Berichte über mögliche Opfer lagen zunächst noch nicht vor.

Ein gewaltiges Seebeben im Südpazifik hat am Dienstag einen Tsunami ausgelöst, der mindestens ein Dorf zerstört hat. Berichte über mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor. Das Beben der Stärke bis zu 8,3 ereignete sich um 6.48 Uhr Ortszeit (19.48 Uhr MESZ) in der Nähe der Samoa-Inseln in 35 Kilometern Tiefe unter dem Meeresboden, wie die amerikanische Erdbebenwarte USGS mitteilte.

Für die gesamte Region Region von Samoa bis nach Neuseeland wurde eine Tsunami-Warnung herausgegeben. Es gebe Hinweise, dass die Flutwelle zerstörerische Kraft entwickeln könne, erklärte das Pacific Tsunami Warning Center.

Die Ortschaft Sau Sau wurde nach Angaben eines neuseeländischen Urlaubers dem Erdboden gleich gemacht. «Es ging sehr schnell», sagte der Tourist Graeme Ansell in einem Radiointerview. «Das ganze Dorf ist ausgelöscht worden. Kein einziges Gebäude steht mehr.» Eine eineinhalb Meter hohe Flutwelle schwappte auch etwa 100 Meter weit in die Hauptstadt von Amerikanisch-Samoa, Pago Pago, bevor sie sich wieder zurückzog. Mehrere Autos steckten anschließend im Schlamm fest, und es kam zu Stromausfällen.

Berichte über Erdrutsche

Bewohner der Hauptstadt von Samoa, Apia, flohen nach dem Beben im Morgengrauen in Panik aus ihren Häusern. «Es war ziemlich stark», sagte eine Bewohnerin, Sulili Dusi, einem lokalen Radiosender. «Es war lang und hat etwa zwei Minuten gedauert. Es war das stärkste (Erdbeben), das ich erlebt habe, und wir sind nach draußen gerannt. Man hat gesehen, wie die Bäume und Häuser schwankten. Alles ist auf den Boden gefallen, und wir dachten, das Haus stürzt auch ein. Gott sei Dank ist das nicht passiert.»

Ein weitere Anwohner, Dean Philipps, sagte, auch die Südküste der Hauptinsel Upolu sei von der Flutwelle getroffen worden. Lokale Medien berichteten über mehrere Erdrutsche in der Region Solosolo auf Upolu. Plantagen seien beschädigt worden.

Das Zentrum des Bebens lag laut USGS in der Mitte zwischen dem Inselstaat Samoa, der den westlichen Teil der Inseln umfasst, und deren östlichem Teil, der zu den USA gehört. Die Inselgruppe liegt etwa auf halbem Weg zwischen Hawaii und Neuseeland und wird von rund 200.000 Menschen bewohnt. (ap)