Brüssel. Das EU-Parlament fordert besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Schon Annährungsversuche Erwachsener sollen strafbar werden. Auch Betreiber von Chatrooms sollen europaweit belangt werden können, wenn in ihnen „pädophile Aktivitäten“ stattfinden.

Annäherungsversuche an Minderjährige im Internet sollen nach Vorstellung des EU-Parlaments strafbar sein. Auch Betreiber von Chatrooms sollen europaweit belangt werden können, wenn in ihnen „pädophile Aktivitäten“ stattfinden. Dafür sprachen sich gestern die EU-Abgeordneten in Straßburg mit großer Mehrheit aus. EU-Justizkommissar Jacques Barrot kündigte an, noch im März einen Gesetzesvorschlag zum besseren Schutz von Kindern im Internet vorzulegen.

Immer öfter werden Kinder und Jugendliche Opfer des so genannten Groomings; so wird die gezielte Anmache im weltweiten Netz genannt. Laut Experten sind die Täter in der Regel ältere Männer, die sich in der virtuellen Welt das Vertrauen von Minderjährigen erschleichen – meist, um sich mit ihnen zu treffen und sie zu missbrauchen.

Europaweite Fahndung nach Sextouristen

„Das Internet kennt keine Landesgrenzen“, sagte der deutsche FDP-Abgeordnete Alexander Alvaro. Der Schutz von Kindern im Internet sei deswegen ein dringendes Thema, das nur auf europäischer Ebene behandelt werden könne.

Das EU-Parlament sprach sich auch dafür aus, Sextouristen in allen EU-Mitgliedsstaaten strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen. „Der durch sinkende Reisekosten wachsende Sextourismus macht eine Anpassung der Gesetze nötig“, betonte die italienische Abgeordnete Roberta Angelilli.

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