Berlin. . Veggie-Schnitzel schonen das Klima, sind aber Kalorienbomben, fand Stiftung Warentest heraus. Vier Produkte waren gar mit Schadstoffen belastet.
Man muss nicht auf Schnitzel verzichten, um vegan zu leben: In den Regalen von Supermärkten und Discountern finden Verbraucher panierte Pflanzenschnitzel verschiedener Hersteller. Stiftung Warentest hat 18 Fleisch-Alternativen untersuchen lassen. Ergebnis: Nur sieben Veggie-Varianten waren empfehlenswerte Alternativen, in vier Produkten fanden die Prüfer sogar Schadstoffe.
Veggie-Schnitzel: Nah dran, aber mehr Kalorien und Fett
Getestet wurden 17 vegane und ein vegetarisches Veggie-Schnitzel. Die gute Nachricht für Veganer: Stiftung Warentest konnte bestätigen, dass in den mit „vegan“ ausgezeichneten Produkten tatsächlich keine tierische Inhaltsstoffe steckten.
Auch interessant
Gute Noten verteilten die Prüfer in Sachen Sensorik: Geschmacklich kam jedes dritte Pflanzenschnitzel seinem Vorbild sehr nahe. Testsieger mit der besten Gesamtnote von 1,9 wurde das „Vegane Mühlen Cordon Bleu" der Rügenwalder Mühle, das laut Stiftung Warentest saftig sei, eine knusprige Panade habe und so an ein paniertes Hähnchenschnitzel erinnere. Kaum Fleischähnlichkeit hingegen hätten die „Chickin Fillets“ von Viana sowie die Veggies von „Vantastic Foods", die auf den letzten Plätzen landeten.
Als Preistipp zeichneten die Prüfer das Produkt von Aldi aus. Mit 1,20 Euro pro 100 Gramm ist das Pflanzenschnitzel günstiger als die kaum besser benoteten Mühlen Schnitzel (1,83 Euro je 100 Gramm) und das Mühlen Cordon Bleu (1,65 Euro).
Zu den fünf von Stiftung Warentest am besten benoteten Veggie-Produkte gehören:
- „Vegane Mühlen Cordon Bleu“ (Rügenwalder Mühle)
- „Vegane Mühlen Schnitzel“ (Rügenwalder Mühle)
- „Mein veggie Tag Vegane Schnitzel Klassik“ (Aldi)
- „Vegane Wie'n Schnitzel“ (The Vegetarian Butcher)
- „Vegane Schnitzel“ (Garden Gourmet)
Die Testergebnisse von Stiftung Warentest sind auf test.de nachzulesen.
Prüfer finden Schadstoffe: Aluminium und Fettsäure-Estern
Vier Produkte fielen im Test jedoch deutlich negativ auf. Laut Stiftung Warentest enthielten die Schnitzel von Vantastic, Like Meat und Veganz hohe Gehalte an Fettsäure-Estern (3MCPD), die bei der Raffination der Öle entstehen können und unter Verdacht stehen, das Krebsrisiko zu erhöhen. Die Schnitzel von Veganz wiesen laut Testbericht zudem hohe Aluminiumgehalte auf. Im Produkt von Viana fanden die Prüfer zudem Mineralölkohlenwasserstoffe vom Typ Mosh, die den Orientierungswert überschritten.
- Vegane Lebensmittel: Wo sich tierische Zutaten verstecken
Kritik übten die Prüfer auch an den Nährstoffen der Veggie-Produkte. Demnach enthalten die pflanzlichen Alternativen mehr Kalorien und Fett als Fleischschnitzel. Gut jedes zweite Veggie-Schnitzel im Test bestand zu mehr als 35 Prozent aus Panade, die sich beim Vorfrittieren mit Fett aufsauge. Außerdem enthielten die Pflanzenschnitzel bis zu 2,4 Gramm Salz pro 100 Gramm. Die empfohlene maximale Tagesmenge an Salz liegt bei sechs Gramm.
Weite Transportwege trüben Klimabilanz veganer Produkte
Stiftung Warentest fragte zudem ab, woher Weizen und Soja der verganen Schnitzel stammten. Laut Hersteller komme das Soja aus Europa, Nordamerika und China. In das Testergebnis flossen die Angaben jedoch nicht ein. Weite Transportwege jedoch trüben die klimafreundlichere Bilanz veganer Produkte.
Lesen Sie auch:
- VeggieWorld Düsseldorf – Das sind die neuesten Food-Trends
- Nachhaltige Ernährung – Eltern aus NRW wissen oft zu wenig
- Fleisch aus dem Labor – Wie nachhaltig ist es wirklich? XHTML Wirtschaftsreporter Aktuellste Podcast-Folge WAZ-onlyXHTML Wirtschaftsreporter Aktuellste Podcast-Folge WAZ-only