Offenbach. Der Deutsche Wetterdienst verzeichnet Hitzeperioden, die Forscher erst in Jahrzehnten erwartet hätten. Anpassung sei nur begrenzt möglich.
Der seit Jahrzehnten beschleunigte Erwärmungstrend in Deutschland wird sich dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge fortsetzen. "Wir erleben inzwischen Hitzeperioden und -intensitäten, die wir aus den Klimamodellen eigentlich erst in ein paar Jahrzehnten erwartet hätten", sagte Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung des DWD.
DWD: Temperaturanstieg von 1,7 Grad seit 1881
"Seit dem Jahr 1881 haben wir nun einen Anstieg der Jahresmitteltemperatur in Deutschland von 1,7 Grad", sagte Becker. "Seit Anfang der 70er-Jahre hat sich dieser Erwärmungstrend deutlich beschleunigt und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass sich dieser in den nächsten Jahren verlangsamen wird."
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Der finalen Bilanz zufolge war 2022 das sonnenscheinreichste und gemeinsam mit 2018 wärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen 1881. Die Jahresmitteltemperatur lag bei 10,5 Grad. Vor 2014 habe es in Deutschland nie eine Jahresdurchschnittstemperatur von mehr als 10 Grad gegeben. Dabei sei das vorangegangene Jahr einmal mehr nicht nur zu warm, sondern auch deutlich zu trocken gewesen - mit teils gravierenden Auswirkungen für Landwirtschaft und Wälder.
Seit den 1960er-Jahren ist in Deutschland jede 10-Jahresperiode wärmer als die vorherige gewesen, wie es vom DWD hieß. Die Jahre 2013 bis 2022 waren demnach die bisher wärmste 10-Jahresperiode seit Auswertungsbeginn.
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"Dies alles muss für uns eine starke Motivation sein, den Klimaschutz in Deutschland und global bedeutend stärker voranzutreiben, denn Anpassung ist viel teurer und selbst bei uns nur begrenzt möglich", betonte Becker. (dpa)