Mit seiner Aussage, die USA seien überzeugt, dass die syrische Regierung Giftgas gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt hat, liefert US-Außenminister John Kerry den politisch-moralischen Überbau für eine Bestrafungsaktion des Assad-Regimes. Die Regierung Merkel wird sich wenige Tage vor der Bundestagswahl entscheiden müssen.
Wenn in einigen Jahren Historiker nach dem Anfang einer militärischen Eskalation in Syrien unter Beteiligung Amerikas fragen sollten, muss man im Kalender nur den 26. August 2013 aufblättern. Was US-Außenminister John Kerry am Abend in Washington mit bemerkenswert emotionalen Worten vom Stapel ließ, lässt der Supermacht nur noch einen theoretischen Spalt, um einer selbst gewählten Konfrontation zu entgehen.
Kerry lieferte mit glasklar feststellenden, nicht fragenden Worten den politisch-moralischen Überbau für eine Bestrafungsaktion des Assad-Regimes, das die schändlichsten aller Waffen gegen seine eigene Bevölkerung eingesetzt haben soll - Amerikas Überzeugung zufolge eingesetzt hat.
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Nach Lage der Dinge werden bei der absehbar ohne den Segen der Vereinten Nationen geschehenden Vergeltungsmaßnahme die Waffen sprechen. Der Countdown für eine erneute Zuspitzung am Pulverfass Naher Osten läuft. Das Elend für die Menschen wird größer. Die Konsequenzen sind unübersehbar. Amerika hat mit Frankreich und England zwei mächtige Bundesgenossen an seiner Seite. Die Regierung Merkel wird sich wenige Tage vor der Bundestagswahl entscheiden müssen.