Bochum. Der 18-jährige Jungprofi Leon Goretzka möchte sich unbedingt weiterentwickeln und zu Schalke 04 wechseln. Deshalb verklagt er nun seinen bisherigen Arbeitgeber VfL Bochum, der den Transfer blockiert. Einen unwürdigeren Abschied kann es kaum geben. Ein Kommentar.
Nun ist es also doch passiert: Leon Goretzka hat den VfL Bochum verklagt. Ein 18-Jähriger, der unbedingt zum FC Schalke 04 wechseln will, kämpft vor dem Arbeitsgericht gegen den Verein, für den er seit der F-Jugend gespielt hat.
Kann man sich einen unwürdigeren Abschied vorstellen?
Bochum merkte zu spät den Spottpreis des Toptalentes
Schalke 04 und Leon Goretzkas Berater Jörg Neubauer gehen ohne jeden Zweifel von einer Klausel aus, die es dem Ausnahmetalent ermöglichen soll, für eine festgeschriebene Ablöse in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro wechseln zu können. Der VfL aber erkennt sein eigenes Vertragswerk nicht an.
Die Bochumer haben spät, womöglich zu spät, bemerkt, dass sie ihr Top-Talent zu einem Spottpreis auf den Markt brachten. Im Nachhinein versuchen sie zu retten, was vielleicht nicht mehr zu retten ist. Sie wollen mehr Geld. Sie dürften wohl kaum ernsthaft daran glauben, Goretzka sogar noch halten zu können.
Ohne Klausel hätte Goretzka gar nicht erst verlängert
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Der VfL-Vorstand will sein Gesicht wahren. Wer lässt sich schon gerne von den eigenen Fans Fahrlässigkeit oder gar Unfähigkeit vorwerfen? Denen aber sei gesagt: Garantiert hätte Leon Goretzka seinen Vertrag mit dem VfL ohne diese Klausel gar nicht erst bis 2016 verlängert. So ist das heutzutage: Begehrte Spieler sitzen am längeren Hebel.
Wie auch immer sie enden wird: Die Geschichte ist traurig. Leon Goretzka wird sich als stabiler Junge erweisen müssen. Eigentlich ist er zu jung und zu unerfahren, um das alles aushalten zu können.