In NRW fehlen zehntausende OGS-Plätze. 2026 sollen Eltern endlich das Recht auf Platz haben. Doch das reicht lange nicht aus.

Ab dem Grundschuljahr 2026 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf den Offenen Ganztag. Das wird auch allerhöchste Zeit – schon jetzt fehlen in NRW zehntausende OGS-Plätze.

Doch die Gesetzesänderung ist erst der Anfang eines langen Weges zu einem guten Bildungsangebot. Ganztagsbetreuung muss weitaus mehr bedeuten als ein reiner Aufenthaltsort für die Kinder. Sie muss ein Ort sein, an dem der Erziehungs- und Bildungsauftrag ab mittags fortsetzt wird.

Schon jetzt können Kommunen ihre Pläne für den Schulausbau nicht einhalten

Dieser Weg könnte in Zeiten von anhaltendem Fachkräftemangel, steigenden Baukosten und bürokratischen Hürden ziemlich holprig werden. Schon jetzt können viele Städte wegen steigender Preise und fehlender Fachkräfte in der Baubranche ihre Zeit und Kostenpläne für den Schulausbau nicht einhalten.

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Immer öfter hört man von großen Kindergruppen, die auf engem Raum zusammenspielen und von Lehrerzimmern, die als OGS zweckentfremdet werden, weil es sonst nirgendwo mehr Platz gibt. Viele Lehrkräfte sind zudem frustriert, weil sie gerne mehr Spiel- und Lernangebote in der OGS anbieten möchten, ihre Ideen aber oft nicht umsetzen können, weil ihnen Kolleginnen und Kollegen fehlen.

Es braucht kluge Ideen von Land und Kommunen

Neben Geld und mehr Personal, braucht es nun kluge Ideen von Land und Kommunen, um den Schultag ganztägig zu denken. Können die unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Bereiche gemeinsam genutzt werden?

Haben die Kinder genug Platz zum Toben und um sich auch mal zurückzuziehen? Ist für ausreichend Platz in der Mensa gesorgt, sodass alle Kinder eine entspannte Mittagspause haben? Fragen wie diese müssen sich die OGS-Planer stellen – auch wenn die Antwort angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen oft nur ein „Nein“ sein kann.