In NRW fehlen 100.000 Kita-Plätze. Das liegt auch an harten Regeln bei Neugründungen. Warum der Bürokratiedschungel die Bildungskrise verschärft.

Strenge Auflagen und bürokratische Hürden machen es engagierten Eltern schwer, eine Kita für ihre Kinder zu gründen. Viele scheitern, nachdem sie teils jahrelang mit Behörden gerungen haben. Zurück bleiben Kinder ohne Kitaplatz, Eltern ohne Kinderbetreuung und die Wirtschaft ohne Fachkräfte. Damit muss jetzt Schluss sein

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Allein in Nordrhein-Westfalen fehlen 100.000 Kitaplätze. Wir befinden uns also mitten in einer Bildungskrise. Und das auch, weil die eine Kommune noch ein schriftliches Einverständnis der Nachbarn benötigt. Oder in einer anderen ein möglicher Brandschutzausgang zu nah an einem naturgeschützten Baum steht.

Kita-Gründung: Wir brauchen kreative Köpfe in Politik und Behörden

Klar ist: Die Sicherheit und der Schutz der Kinder müssen bei der Gründung einer neuen Kita an erster Stelle stehen. Es soll nicht darum gehen, leichtfertig Entscheidungen zu treffen, die am Ende Kinder und ihre Erzieherinnen und Erzieher gefährden.

Was wir aber brauchen, sind kreative Köpfe in Politik und Behörden. Entscheider, die flexibel auf Herausforderungen reagieren und damit die Gründung einer Kita ermöglichen – auch wenn die Situation vielleicht im ersten Moment aussichtslos erscheint.

Mit jedem weiteren Tag ohne Kitaplatz steigt der Druck auf die Eltern

An einigen Beispielen kann man den Mut zu kreativen Lösungen schon sehen: In einer Kita etwa gibt es keine Außenfläche – also geht es auf den Spielplatz um die Ecke. Und in einer anderen ist der vorgeschriebene zweite Notausgang eine Rutsche.

Von diesen Beispielen braucht es mehr, um die Betreuung der Kinder zu sichern. Denn mit jeder Absage und jedem weiteren Tag ohne Kitaplatz steigt der Druck auf die Familien. Am Ende kann es sogar um Existenzfragen gehen.