Kinderarmut steigt in NRW. Hilfen kommen vom Land – doch viele nehmen sie nicht an. Anträge müssen vereinfacht werden.
Es ist ein Skandal, dass ein Viertel aller Kinder und Jugendliche in NRW armutsgefährdet sind. Die Zahl steigt immer weiter an. Und das in einem Land, das so wohlhabend ist wie Deutschland. Deshalb ist es richtig, dass die Landesregierung diese Entwicklung als „besorgniserregend“ einstuft – und dagegen steuern will. Am Ende des Tages wird es vor allem darum gehen zu erkennen, was Armut mit einem jungen Menschen macht. Und darum, dass Hilfe von Eltern auch tatsächlich in Anspruch genommen wird.
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Wie fühlt sich ein Mädchen, das nicht mit ihren Freundinnen im Fußballverein kicken kann, weil die Eltern die Kosten nicht tragen können? Wie geht es einem Jungen, der jeden Tag allein zur Schule läuft, während seine Kumpels mit dem Tretroller an ihm vorbeidüsen? Und was geht in einem Jugendlichen vor, der wochenlang spart, um seine erste Freundin zum Essen einladen zu können?
Kinderarmut: Ein belastender Start ins Leben
Häufig ziehen sich die jungen Menschen zurück, wollen bloß nicht auffallen. Für sie ist das ein belastender Start ins Leben, ein Gefühl, nicht dazuzugehören. Das Thema sollte aber nicht weiter mit Scham behaftet sein. Und das gilt vor allem auch für ihre Eltern.
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Ein Drittel der vom Land zur Verfügung gestellten Hilfen wurden im vergangenen Jahr nicht abgerufen. Das hat mehrere Gründe: Sozialminister Laumann verweist in diesem Zusammenhang vor allem auf bürokratische Fallstricke. Antragsverfahren sind zu komplex, für viele sind sie unübersichtlich. Die Politik ist gefordert, das schnellstmöglich zu ändern.
Es liegt aber an uns allen, genauer hinzusehen, sensibel zu bleiben und ins Gespräch zu kommen. Denn es könnten auch die Nachbarn sein