In Ratingen attackiert ein Mann Polizei- und Feuerwehrkräfte und begießt sie mit brennbarer Flüssigkeit. Das hinterlässt Spuren bei den Helfern.
Der Angriff auf die Polizei- und Feuerwehrleute im Ratinger Mehrfamilienhaus war tatsächlich ein gezielter, das bestätigten Ermittler am Freitagnachmittag. Dieser erschütternde Vorfall, dieser traurige Tag wird den Rettungskräften wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. Die Helfer rücken aus, weil sie jemandem helfen wollen, weil eine Person in Not zu sein scheint. In solchen Fällen ist die Polizei dabei, weil meist Türen aufgebrochen werden müssen.
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Es ist ein Routineeinsatz, Leitstellen nehmen oft mehrmals am Tag solche Notrufe entgegen. Die Feuerwehrmänner und -frauen rechnen damit, dass sie eine verletzte oder kranke, im schlimmsten Fall tote Person finden. Sie rechnen dabei aber nicht unbedingt damit, womöglich angegriffen zu werden oder in einen plötzlichen Feuerball zu geraten.
Gegen einen Hinterhalt können sich Retter nicht schützen
Es gibt Trainings, bei denen Rettungskräften erklärt wird, wie man mit alkoholisierten, unter Drogen stehenden Menschen, mit Gaffern oder psychisch kranken Patienten umgehen soll. Doch auf einen möglichen Hinterhalt kann man sich nicht einstellen; das Überraschungsmoment siegt.
Ein solch schrecklicher Einsatz wie in Ratingen aber, bei dem so viele Kolleginnen und Kollegen teils lebensgefährlich verletzt worden sind, wird die Rettungskräfte prägen. Sie werden künftig vorsichtiger und dadurch vielleicht langsamer, womöglich misstrauisch sein, vielleicht mehr an den Eigenschutz und den Schutz der Kollegen denken. Und einige freiwillige Feuerwehrleute überlegen nach diesem Einsatz womöglich, ob sie bei einem solchen Einsatz ausrücken sollen.
Doch die Männer und Frauen engagieren sich, weil sie anderen Menschen helfen, sie aus Notlagen befreien wollen. Es ist ein Dienst an der Gesellschaft. Diese Motivation wird gewiss in den meisten Fällendominieren.
Umso wichtiger ist es, die Rettungskräfte zu schützen und Straftaten konsequent zu verfolgen.