Gewalt gegen Kinder, Kinderarmut, Bildungsdefizite: Auch in Deutschland ist nicht alles gut. Der Weltkindertag ist noch immer aktuell.

Die Idee der Vereinten Nationen, einmal im Jahr mit einem weltweiten Kindertag auf die Rechte der jüngsten Generation aufmerksam zu machen, ist bald 70 Jahre alt. Und noch immer ist sie aktuell. Denn auch heute bedarf es eines besonderen Tages im Jahr, um die Sorgen und Nöte der Kinder in die Öffentlichkeit zu holen. Sicherlich ist die Situation der Kinder hierzulande nicht zu vergleichen mit der von Kindern in Kriegsgebieten, auf der Flucht, in Diktaturen oder Ländern der sogenannten 3. Welt. Aber deshalb ist noch lange nicht alles gut.

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Nach zwei Jahren Coronapandemie und Homeschooling ist deutlich geworden: Vor allem Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Familien wurden abgehängt. Die jetzt steigenden Energiepreise und die Inflation werden auch die Kinder treffen, die bislang fraglos Hobbys nachgingen, die Geld kosten – oder die selbstverständlich mit auf Klassenfahrt gingen. Es wird ein harter Winter für viele Kinder werden, die bislang noch in Wohlstand lebten. Es wird aber ein noch härterer für die Kinder, die schon jetzt nicht jeden Tag ein warmes Essen haben – in Deutschland. Da reichen auch 18 Euro Kindergelderhöhung nicht aus. Es müssen mehr teilhabesichernde Leistungen vom Staat in der Bildung und Freizeit angeboten werden. Und das schnell und unbürokratisch. Von Politikfloskeln haben diese Kinder nichts.

Dies gilt auch für die Prävention und Verfolgung von Gewalttaten gegen Kinder und Jugendliche. Vermehrte Schlagzeilen über Fälle von Kindesmissbrauch, Kinderpornografie, Kindstötungen machen fassungslos. Kinder und Jugendliche, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind, müssen schnell niederschwellige Hilfsangebote bekommen. Doch es fehlen ausreichend Fachberatungsstellen und Therapieplätze. Ein Ausbau ist dringend erforderlich – aber nicht in Sicht. Diese Beispiele zeigen: Auch in Deutschland ist noch viel zu tun in puncto Kinderrechte.