Düsseldorf. NRW hilft den Hochwasser-Geschädigten großzügig. Aber das Verfahren ist offenbar kompliziert, und die Behörden sind überlastet.
Die Hilfe für die Betroffenen der Flutkatastrophe in NRW ist großzügig bemessen. Leider ist der Online-Antrag offenbar so kompliziert, dass viele Bürger, vor allem Ältere, daran verzweifeln. Die Landesregierung scheut ein schlichteres Verfahren, weil sie befürchtet, Gauner könnten Geld abgreifen – eine Lehre aus der Corona-Wirtschaftshilfe. Die existenzielle Not der Betroffenen in den Flutregionen ist aber größer als die der Landesregierung, womöglich einen guten Ruf als Wächter der Staatskasse zu verlieren. Die Hilfe sollte also „barrierefreier“ werden.
Immer mehr Aufgaben für die Bezirksregierungen
Besorgnis erregender noch ist die personelle Schwäche der Bezirksregierungen (und die vieler Kommunalverwaltungen). Seit vielen Jahren und über mehrere Regierungen hinweg hält die personelle Ausstattung dieser Verwaltungen nicht mehr Schritt mit ihren Aufgaben. Zu den traditionellen Themen der Bezirksregierungen wie Schulverwaltung, Arbeitsschutz und Haushaltskontrolle kamen durch Flüchtlingskrise, Corona-Pandemie und Flutkatastrophe neue Herausforderungen. Das Schlimme ist: Bis diese Lücken gestopft sind, dürften noch Jahre vergehen.