Düsseldorf. Viele Krankenhäuser liefern sich einen ruinösen Wettstreit und feuern sich gegenseitig aus dem Markt. Das muss ein Ende haben.

Im zweiten Jahr der Pandemie ist auch dem letzten Zweifler klar: Wir brauchen eine breite und gut ausgestattete Krankenhauslandschaft. Eine, die nicht auf Kante genäht ist, sondern im Fall der Fälle aus dem Vollen schöpfen kann. In dieser sensiblen Phase eine große Krankenhausreform anzukündigen, ist gewagt. Dennoch führt an ihr wohl kein Weg vorbei.

Die angedachte Krankenhausplanung NRW gleicht – das Bild drängt sich auf – einer extrem schwierigen, aber lebensnotwendigen Operation. Die Warnung vor drohenden Klinik-Schließungen ist nachvollziehbar und wichtig. Gerade im Ruhrgebiet läuten jetzt die Alarmglocken, denn die Region steht im Verdacht, „überversorgt“ zu sein. Patienten und im Gesundheitswesen Beschäftigte im Revier und in Köln müssen sich also mehr Sorgen machen als Bürger und Krankenhausmediziner in der Eifel und im Hochsauerlandkreis.

Lokaler Widerstand ist zu erwarten

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Zahl der Kliniken in NRW in zehn Jahren von rund 400 auf etwa 350 sank. Ohne Reform. Viele Häuser liefern sich einen ruinösen Wettstreit und feuern sich gegenseitig aus dem Markt. Das muss ein Ende haben.

Die Pläne sind ambitioniert und werden in vielen Städten auf massiven Widerstand stoßen. Das Schlimmste aber wäre, NRW würde auf sie verzichten.