Essen. Der Bund weitet die Überbrückungshilfe aus. Das ist gut, hilft aber erst, wenn das Geld ankommt. Bis dahin braucht es höhere Abschläge.

Bund und Länder haben gigantische Hilfspakete geschnürt, niemand kann ihnen vorwerfen, die Wirtschaft in dieser Krise im Stich zu lassen. Für den einzelnen Betrieb entscheidend ist aber nicht, was an Hilfe beschlossen wurde, sondern einzig und allein, dass sie auch auf dem Firmenkonto ankommt. Und das ist bei viel zu vielen nach wie vor leer. Deutschland hat bei seinen Coronahilfen ein Umsetzungsproblem.

Aber: So locker wie zu Beginn der Coronakrise, als etwa NRW den Höchstbetrag der  Soforthilfe einfach auszahlte, kann es nicht mehr gehen. Der Staat muss prüfen, wem wie viel an Überbrückungshilfe zusteht. Das ist keine typisch deutsche Bürokratie, sondern die Pflicht des Staates gegenüber seinen Steuerzahlern. Dass Softwareprobleme zu Verzögerungen führen, ist ärgerlich, aber auch in Unternehmen nicht so selten.

Deshalb ist die Forderung der Länder nach höheren Abschlägen genau richtig. Wenn sich die regulären Prüfungen aus bekannten Gründen weiter ziehen, muss der Staat eben kräftiger in Vorleistung gehen. Das allermeiste Geld wird bei den Richtigen ankommen. Auch die Ausweitung der Hilfen auf größere Unternehmen wäre geboten. Die Frage ist nur, warum das nicht gleich geschehen ist.