Düsseldorf. Das Land hat sich bei einem Auftrag an die Modefirma van Laack nicht an die Vergaberegeln gehalten. Die Vorwürfe wiegen schwer.

Die Geschichte um die umstrittenen Auftragsvergaben des Landes an das Modeunternehmen van Laack ist um ein Kapitel reicher, und das aktuelle liest sich spannend wie ein Wirtschaftskrimi. Denn in diesem Fall ist es offensichtlich, dass das Land einen Zwei-Millionen-Euro-Auftrag an die Modefirma vergeben hat, ohne sich an die Vergabe-Spielregeln zu halten. Auf massiven juristischen Druck zieht sich das Land aus dem Handel mit Alltagsmasken für die Polizei zurück. Die Landesregierung gesteht einen schweren Fahler ein.

Diesmal war es keine akute Notlage

Kungelei- und Korruptionsvorwürfe stehen im Raum, und das ist Gift für den Ministerpräsidenten und seine Regierung, die sich bisher darauf berufen wollten, Verträge mit van Laack aus einer Notsituation heraus geschlossen zu haben: Die Pandemielage im Frühjahr habe unkonventionelle Geschäfte möglich und sogar nötig gemacht.

Diesmal ist die Lage anders. Von einer Notsituation bei der Beschaffung von Schutzmasken für die Polizei konnte im Herbst keine Rede mehr sein. Dennoch erhielt van Laack – ein Geschäftspartner von Laschets Sohn – einen Landesauftrag, ohne dass andere Unternehmen eine Chance hatten, zum Zuge zu kommen. Vor diesem Hintergrund dürften jetzt auch die Fragen nach dem Kittel-Deal im Frühjahr wieder lauter werden.​