Düsseldorf. Mittwoch verhandeln Bund und Länder. Schon am Dienstag preschen alle vor. Die Angst vor dem Lockdown geht um.

Mit der sich zuspitzenden Pandemielage werden die Ministerpräsidenten immer nervöser. Die Kanzlerin hat vor der heutigen Bund-Länder-Runde klargestellt, dass sie sich ein beherztes und abgestimmtes Vorgehen der Länder wünscht. „Sehr, sehr schwere Monate“ sieht sie auf Deutschland zukommen. Die Naturwissenschaftlerin Angela Merkel schaut auf die Infektionskurve und zeichnet ein düsteres Bild. Die Länderchefs wollen die Menschen, aber genauso die Wirtschaft schützen. „Lockdown“ ist aus ihrer Sicht ein vergiftetes Wort.

Die Ministerpräsidenten wollen vor die Lage kommen

Wie dramatisch das Ringen mit Merkel ist, zeigt, dass schon am Tag vor der Bund-Länder-Konferenz viele Ministerpräsidenten nach vorne stürmen, um ihre Pflöcke einzuschlagen. Sie wollen unbedingt vor die Lage kommen und sich nichts vom Bund diktieren lassen. Je schlimmer die Pandemie, desto vertrackter die Verhandlungslage.

Armin Laschet tritt inzwischen mehr als Mahner denn als Lockerer auf. Das ist der Lage angemessen. Aber auch er will das erneute „Runterfahren“ des Landes unbedingt verhindern. Ob das der richtige Ansatz ist, vermag zu diesem Zeitpunkt niemand zu sagen.