Die Verunsicherung vieler Bürger wegen des Coronavirus hängt auch mit der Planlosigkeit der Behörden zusammen.

Es ist noch nicht lange her, da kritisierten Experten hierzulande zu Recht die Fehler der chinesischen Behörden im Umgang mit dem Coronavirus. Nun ist die Epidemie mitten in NRW angekommen, aber von einem gezielten, koordinierten Vorgehen gegen das Virus kann nicht die Rede sein. Stattdessen experimentiert offenbar jede Stadt und jeder Kreis je nach Tageslage vor sich hin.

Da weicht Aachen von den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes ab, um den Betrieb von Kliniken sicher zu stellen. Da sagt die Messe Düsseldorf gleich mehrere Veranstaltungen ab, während die Messe Dortmund große Messen wie die „Motorräder“ mit Zehntausenden Besuchern derzeit nicht in Frage stellt. Da warnt die Weltgesundheitsorganisation seit Dezember vor einer möglichen Pandemie, aber Medizinern fehlt Schutzkleidung.

Das ist Föderalismus zum Fürchten, weil sich der Bund hinter den Ländern und die Länder hinter den Städten verstecken. Ausgerechnet jetzt, am Beginn einer möglicherweise langen Gesundheits-Krise mit noch vergleichsweise wenigen Fällen, gerät die Gesundheitsversorgung schon in Stress. Ist es da ein Wunder, dass die Bürger nervös reagieren? NRW braucht einen Plan und klare Regeln für den Umgang mit Corona. Die Fäden müssen in einer zentralen Stelle zusammen laufen. Damit all die Fragen auch schlüssig beantwortet werden können.