Unter Spendensammlern gab es schon immer schwarze Schafe. Aber heute sind sie schwerer auszumachen. Und das schadet auch den seriösen Anliegen.
Die medizinische Versorgung in Deutschland ist – trotz aller hinlänglich diskutierter Mängel – gut. Besser als die in vielen anderen Ländern dieser Welt. Trotzdem sterben auch hier Menschen an Krankheiten. Selbst die großzügigste Spende könnte die meisten wohl nicht retten. Weil Geld nicht alles heilen kann.
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Doch dass Patienten, denen die Schulmedizin nur noch eine Palliativbehandlung anbieten kann, nach Alternativen suche; dass die Eltern sterbender Kinder jedes noch so teure Medikament ausprobieren wollen – wer würde ihnen das verdenken?
Man kann nicht nur mit Geld helfen
Wie wunderbar, dass Menschen Herz zeigen, diese Menschen in ihrer Not unterstützen wollen. Wie furchtbar, dass unseriöse Spendensammler diese Situation ausnutzen, dass sie mit dem Leid anderer Geschäfte machen. Neu ist ihre Masche nicht, auch früher gab es schon schwarze Schafe, nicht nur bei „Zirkusleuten“, die um Futter für ihre Not leidenden Tiere baten. Neu ist nur ihre Dimension.
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Wer zertifizierten Organisationen spendet, ist wohl auf der sicheren Seite. Doch die arbeiten oft international. Wem das nicht gefällt: Wer sich umschaut, findet sicher auch in der Nähe jemanden, der Unterstützung brauchen könnte. Schließlich: Kann man mit weit mehr als Geld helfen. Eltern kranker Kinder freuen sich vielleicht auch über den Einkauf, den man ihnen abnimmt, einen selbstgebackenen Kuchen oder den Zoo-Besuch, den man für die gesunden Geschwister organisiert.