Der Telenotarzt ist ein Beispiel dafür, wie die Medizin der Zukunft aussehen könnte. Die der Gegenwart ist eher ein Notfall.
Der Tag, an dem NRW für den Telenotarzt warb, war eine gute Wahl: Der 11.2. ist der „europäische Tag des Notrufs 112“. Zusammen mit der „110“ ist das die Notrufnummer schlechthin. Wer kennt schon die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, die „116 117“, obwohl es die schon seit Jahren gibt?
Wer die 112 wählt, braucht dringend Hilfe. Sofort und von Menschen, die das können. Ob in schweren Fällen ein Notarzt nun persönlich vor Ort ist oder einer per Video zugeschaltet wird, ist zweitrangig. Hauptsache, es kann sich einer kümmern. Für den Patienten ist das gut, für die Rettungssanitäter auch, weil sie Unterstützung bei Entscheidungen bekommen, die womöglich über Leben und Tod entscheiden. NRW-Gesundheitsminister Karl Josef Laumann (CDU) und seine Amtsvorgängerin Barbara Steffens (Grüne), heute im Dienst einer Krankenkasse, sind sich Parteien übergreifend einig: Der Telenotarzt ist eine gute Erfindung.
Hoffentlich ist er auch ein Bote für eine kommende, ganz im Sinne des Patienten digitalisierte, moderne Medizin. Eine, die 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag da ist, unabhängig vom Ort. Zukunftsmusik ist das. Heute fehlen überall Mediziner, und die Gesundheitsversorgung, vor allem die auf dem Land, ist so schwächlich, dass man für sie die 112 anrufen müsste.