Der Kampf gegen den Stau ist zu gewinnen. Nicht nur auf der Straße.
„Wozu noch Frühstück? Ich beiß bei jedem Stau ins Lenkrad.“ Jeder Autofahrer dürfte sich in diesem Spruch wiederfinden. Die CDU klebte solche Plakate im Wahlkampf 2017. Nun, 2020 knabbern Berufspendler und Durchreisende auf den Straßen in NRW immer noch am Volant. Die Staubilanz des ADAC ist – wie seit vielen Jahren – kein Kompliment für NRW.
Es wäre ungerecht, der Landesregierung zu unterstellen, sie unternehme nichts gegen den Stau. Sie investiert viel, sie lässt bauen, und jede Baustelle erhöht zunächst sogar noch die Staugefahr. Immer mehr Autos und Laster brausen (oder schleichen) durchs Land. Ist der Kampf gegen den Stau überhaupt zu gewinnen?
Bis 2022 muss es besser werden
Ja, ist er. Nicht von jetzt auf gleich und nicht allein auf der Straße. Wer den Stau verkürzen möchte, der muss den Menschen auch ordentliche und bezahlbare Busse und Bahnen anbieten, die viele Orte verbinden, auch am späten Abend. Da ist noch Luft nach oben, wie jeder Bahnfahrer im Ruhrgebiet weiß.
Wahr ist auch: Spätestens 2022, vor der nächsten Landtagswahl, wird dieser Stau der jetzigen Regierung zugerechnet. Bis dahin sollte eine Besserung spürbar oder wenigstens in Sicht sein. Wenn nicht, können wir uns heute schon vorstellen, was SPD und Grüne plakatieren werden.