NRW bekommt ein Radverkehrsgesetz - dank der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“. Nun sollten Spitzenpolitiker auch selbst aufs Rad umsteigen.
Das Auto mag für den durchschnittsdeutschen PS-Enthusiasten mit Freiheit verbunden sein. Wer ehrlich ist, wird aber zugeben, sich in einer niederländischen Rad-Hochburg wie Utrecht dann doch befreiter zu fühlen als bei einem Gang über die Duisburger A40-Rheinbrücke. Bis Ende der Legislaturperiode soll ein Radverkehrsgesetz kommen, das in NRW mehr niederländische Verhältnisse schafft: Mehr Sicherheit, Fördergelder und Platz für alle auf dem Radsattel. Nicht bloß der klimabewusste Zeitgeist, allein das Vernunftdenken gebietet es, den Plan gutzuheißen: Radfahren ist billig, gesund – und es macht Städte attraktiver. Man muss „Aufbruch Fahrrad“ danken, einen Sinneswandel in der Politik herbeigeführt zu haben.
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Nun kann man noch so viele Radwege ausbauen und Fahrradständer aufstellen, wenn die Vorbilder fehlen. Wenn Spitzenpolitiker ihre Diesel nicht in den Ministeriumsgaragen stehen lassen, bleibt der Abfärbeffekt auf den Bürger aus. Ein Ministerpräsident mit klobigem Radhelm mag ein wenig elegantes Fotomotiv sein – und sicher weniger imposant als Vielflieger im Regierungshelikopter zu sein. Aber es würde die richtigen Signale setzten. Politiker, steigt um. Dann tun es die Bürger auch.