Das Bundesteilhabegesetz soll Behinderten helfen. Doch die Verwirrung wegen der neuen Regeln ist groß. Betroffene brauchen jetzt Antworten.
Selbst entscheiden, was auf den Tisch kommt. Was so selbstverständlich klingt, ist in NRW für Zehntausende Menschen mit Behinderung unmöglich. In Wohngruppen stößt Individualität an Grenzen. Menschen, die in intimsten Situationen Hilfe brauchen, mehr Selbstbestimmung zu ermöglichen, ist daher ein wichtiger Schritt Richtung Gleichberechtigung.
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Die Verantwortung bedeutet für viele aber, plötzlich vor Fragen zu stehen, die sich noch nie stellten: Wo möchte ich leben? Wer soll mir helfen, zur Toilette zu gehen?
Leider gibt es vor Ort kaum Antworten. Selbst Experten wissen nicht genau, wie der neue gesetzliche Rahmen den Alltag verändert. Das Wort „Bundesteilhabegesetz“ löst bei mancher Heimbelegschaft Augenrollen aus. Dabei steht das Gesetz seit 2016. Zeit, sich vorzubereiten, war genug.
Um von den Neuerungen profitieren zu können, brauchen Behinderte Klarheit. Was geht? Was nicht? Welche Anträge sind nötig? Oft gibt es keine pauschale Antwort, das widerspräche der Idee des Gesetzgebers. Landschaftsverbände bieten zwar Orientierungshilfe. Der Start verspricht dennoch holprig zu werden.