Als wichtiger Beitrag für einen modernen Verkehrsmix wurden E-Scooter angepriesen: Warum eine erste Bilanz ganz anders ausfallen muss.
Keine Frage: Es macht Spaß, auf diesen kleinen Elektrorollern durch die Stadt zu düsen. Darin erschöpft sich bisher allerdings auch der Wert von E-Scootern. Das mag sich irgendwann ändern. Aber wenn man am Ende dieses Jahres ein erstes Fazit zieht, dann ist von den Erwartungen, die auchein Bundesverkehrsminister mit den neuen Rollern verbunden hat, erstmal nichts erfüllt worden.
Von positiven ökologischen Effekten schwadronierten Befürworter. Das war, mit Verlaub, ein bisschen naiv. Aktuelle Studien zeigen denn auch, dass der Roller mitnichten Autofahrten verhindert. Nutzer sagten in der Regel, sie wären ansonsten mit Bus und Bahn gefahren – oder zu Fuß gelaufen. Und wer sich in der Innenstadt umsieht, kommt kaum zu dem Schluss, dass die Fahrer gerade auf dem Weg zum Büro sind.
Dass E-Mobilität grundsätzlich umweltfreundlich ist, bleibt zudem ein Mythos. Scooter und vor allem ihre Batterien verbrauchen in der Herstellung jede Menge Energie, die hängen stundenlang am Netz, bevor sie wieder startklar sind, und ihre Lebensdauer ist überschaubar.
Selbst, wenn man generös den Ärger um zugeparkte Bürgersteigeausblendet und die Unfallbilanz in der Gesamtbetrachtung nicht überhöht: Ein Gewinn sind die E-Scooter bisher nur für ihre Verleiher.