Wer in NRW Boden versiegelt, kann das mit einer Fischtreppe ausgleichen. Das ist zusammenhangsloser Ausgleich, kein Naturschutz.
Wenn Natur Beton weichen muss, muss woanders Natur entstehen. Um den Ausgleich zu erleichtern, kann sich ein Bauträger mit „Ökopunkten“ eindecken, die etwa aus aufgeforsteten Wiesen stammen. Klingt nach einem sinnvollen System, mit dem man die Umwelt schonen könnte. Die Realität zeigt etwas anderes.
Mit den Ökopunkten lässt sich jedes Bauvorhaben schön rechnen. Irgendwo soll ein neues Gewerbegebiet entstehen, Hektar an fruchtbarer Erde versiegelt werden? Kein Problem – wenn man Kilometer weiter Bäume aufstellt oder einen Bach teilrenaturiert. Die Verwaltung würde jetzt sagen: So einfach ist es ja nicht, man gebe detaillierte Gutachten in Auftrag, um geeigneten Ersatz zu finden. Dass Ökopunkte inzwischen aber bei Ebay gehandelt werden, zeigt doch, dass der Zusammenhang zwischen ursprünglicher Funktion einer neu zubetonierten Fläche und der einer Ersatzfläche kaum eine Rolle spielt.
Zur Politik der Landesregierung passt dieses außer Kontrolle geratene System. Schwarz-Geld hat sich mit dem Landesentwicklungsplan von der Vorgabe verabschiedet, den täglichen Flächenverbrauch landesweit auf fünf Hektar pro Tag zu reduzieren. Mit diesem Freifahrtschein für mehr Versieglung hat die Regierung gezeigt, dass Gewerbe für sie an erster und Natur an zweiter Stelle stehen. Da kann Laschets Kabinett noch so sehr Waldretter spielen – der Natur schadet diese Regierung an anderer Stelle.